Die Türe öffnet automatisch. Ein kleiner Zwischenraum bis zur nächsten Eingangstür. Links mehrere silberne Briefkästen. Anwälte, Kanzleien haben hier ihre Büros. Und die Vitop Consulting AG.
Hinter diesem Namen soll er sich verbergen: Der Steuerskandal um den besten Fussballer der Welt. Mit Hilfe dieses Briefkastens soll Messi fünf Millionen an Spaniens Fiskus vorbeigeschleust haben.
Hierhin führen die Spuren der Steuerfahnder. Nach Zug. Poststrasse 6. 200 Meter vom See entfernt. Die Treuhand- und Steuerberatungsfirma Vitop Consulting AG befindet sich im ersten Obergeschoss.
«Der Vorwurf ist absurd»
BLICK stellt Geschäftsführer Albert V. zur Rede. Bisher hatte er nichts zu den Vorwürfen sagen wollen. Jetzt wehrt er sich erstmals: «Der Vorwurf ist absurd, dass ich Messi helfen soll, Steuern zu hinterziehen.»
Der Schweizer steht bisher nicht im Fokus der Steuerermittler: «Ich wurde von den Steuerbehörden auch nie kontaktiert», sagt Albert V.
Doch laut Anklagegesuch soll Messis Vater Jorge mit Berater Rodolfo Schinocca in den Steueroasen Belize, Uruguay, Grossbritannien und der Schweiz seit 2005 Briefkastenfirmen gegründet haben. Lionel Messi soll damals, kurz vor seinem Durchbruch bei Barça, seine Bildrechte an eine Firma in Belize abgetreten haben.
Über die Briefkastenfirmen sollen die Rechte gehandelt worden sein. Mittendrin im komplizierten Konstrukt: die Vitop Consulting AG.
Treuhänder: kein Kontakt mit Messi
«Wir vermarkten hier wie andere in dieser Branche nur die Rechte. Unter anderem auch die von Messi. Mit ihm oder seiner Familie hatten wir noch nie Kontakt», sagt der Treuhänder.
Albert V. weist alle Vorwürfe von sich. Trotzdem sagt er: «In der ganzen Vermarktungskette sind wir nur ein kleines Mosaiksteinchen. Ob Messi und sein Vater ihre Steuern am Ende richtig deklarieren und zahlen, weiss ich nicht. Ich kann es auch nicht beeinflussen. Ich bin nicht deren Steuerberater und auch nicht für ihre Steuerbelange zuständig.»