Es ist eine Rote Karte, die der englische Fussball so noch nie gesehen hat: Connor Maseko, Torwart des Neuntligisten Blackfield & Langley FC, pinkelt während des Spiels gegen Shepton Mallet am Samstag an eine Hecke hinter seinem Tor.
«Wenn man muss, dann muss man», verteidigt Co-Trainer Conor McCarthy seinen Schlussmann nach dem 0:0 im Hinspiel der ersten FA-Cup-Qualifikationsrunde. Er erklärt gegenüber BBC, wie es dazu kam: «Der Ball flog aus dem Spiel und es gab Abstoss. Er musste aufs WC und stand vor die Hecke.» Sofort haben sich die gegnerischen Spieler beim Schiedsrichter beschwert.
«Was macht er da?», riefen sie. Der Unparteiische eilte zu Maseko und verwies ihn des Feldes. «Ich war baff. Ich hätte das nicht erwartet», so McCarthy.
Teams witzeln über «Pinkel-Gate»
Blackfield nimmt die Szene, die an die Pinkel-Pause von Jens Lehmann in der Champions League im Dezember 2009 erinnert, aber sehr sportlich. Auf Twitter sorgt der Verein nach der Partie für den nächsten Lacher. Anlässlich des Rückspiels vom kommenden Dienstag schreibt der Klub: «Wir sehen uns am Dienstagabend – hoffentlich gibt es genügend Toilettenpausen unterwegs.»
Die Antwort Sheptons auf das «Urinate Gate» (dt.: Pinkel-Gate) folgt prompt: «Nach einer unüblichen Roten Karte im Hinspiel suchen wir einen Match-Sponsor. Klempner und Dixie-Klo-Firmen, nutzt die Chance!»
Solche Unternehmen haben sich offenbar bereits bei Sheptons Gegner Blackfield gemeldet. Am Sonntag schreibt der Klub auf Twitter, dass man sich vor Sponsoren-Anfragen kaum mehr retten könne. «Wir haben so viele Anrufe, Nachrichten und E-Mails von Firmen bekommen.» Der Klub bittet jedoch um Geduld: «Es war ein verrückter Tag.» (che)