Mega-Shitstorm für den FC Liverpool
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«Armselig! Angewidert!»
Mega-Shitstorm für den FC Liverpool

Als fünfter Premier-League-Klub beantragt der FC Liverpool aufgrund der Corona-Pandemie Hilfe vom Staat. Ein Schritt, der bei den Klub-Legenden und Fans gar nicht gut ankommt.
Publiziert: 06.04.2020 um 07:59 Uhr
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Aktualisiert: 06.04.2020 um 12:05 Uhr
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Der FC Liverpool schickt seine Angestellten in Kurzarbeit.
Foto: Getty Images

Der FC Liverpool schickt seine Angestellten in Kurzarbeit und nimmt damit das Notfallprogramm der Regierung in Anspruch. Dafür ernten die Reds um Trainer Jürgen Klopp derzeit massive Kritik – ja sogar einen riesigen Shitstorm!

«Ich bin erstaunt, dass Liverpool diese Massnahme der Regierung in Anspruch nimmt», twittert etwa Klub-Legende Didi Hamann. Dafür sei das «Furlough»-Programm nicht geschaffen worden. «Das widerspricht der Moral und den Werten dieses Klubs, wie ich sie kennengelernt habe.»

Im Falle von Kurzarbeit oder auch Zwangsurlaub soll besagtes Programm Arbeitnehmern 80 Prozent ihres Gehalts bis zu 3000 Franken garantieren. Allerdings sind diese Gelder vor allem für kleine Geschäfte vorgesehen, die aufgrund der Corona-Pandemie in ihrer Existenz bedroht sind. Und nicht für einen Fussball-Klub, der im Fall des FC Liverpool zuletzt einen Jahresgewinn von fast 50 Mio. Franken ausgewiesen hat.

Ein betroffener Mitarbeiter sagt gegenüber der «BBC»: «Der Klub nennt seine Mitarbeiter Familie. Ich fühle mich nicht wie ein Familienmitglied!» Er sei schwer «enttäuscht» von seinem Klub, der Millionen umsetze – und nun das Programm missbrauche.

«Respekt und Wohlwollen verloren»

Jamie Carragher, Hamanns langjähriger Teamkollege, bezeichnet Liverpools Vorgehen gar als «armselig» und meint: «Jürgen Klopp hat zu Beginn dieser Pandemie Mitgefühl mit allen gezeigt (...), jetzt ist all dieser Respekt und das Wohlwollen verloren.» Stan Collymore, der in den 90ern 63 Spiele für die Reds absolvierte, sagt gar: «Ich kenne keinen Liverpool-Fan, der etwas anderes als angewidert wäre.»

Wo bleibt Liverpools Vorbildfunktion? Vor einer Woche noch erwärmte Klopp zahlreiche Herzen, als er von seinen Tränen angesichts der Aufopferungsbereitschaft vieler Helfer sprach. An der Spitze einer Bewegung von Premier-League-Stars, die finanzielle Hilfe organisiert, steht Captain Jordan Henderson (29). (ebo)

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