Gianni Infantino wurde als neuer Messias gefeiert. Als Mann für den Aufbruch in eine bessere Zeit. Als Mann, der den korrupten Fifa-Sumpf trockenlegen soll.
Keine sechs Wochen nach seiner Wahl ist bei Infantino der Heiligenschein schon weg. Denn der Name des vermeintlichen Heilsbringers taucht in den «Panama Papers» auf.
Nicht nur bei der Fifa, sondern auch bei der Uefa ist der hoch lukrative TV-Rechtehandel ein Millionengeschäft mit vielen Fallstricken. Die Vorwürfe, mit denen Infantino konfrontiert ist, sind nicht gravierend. Und es gilt natürlich die Unschuldsvermutung.
Trotzdem: Wer seine Unterschrift unter einen luschen Vertrag mit zwei zwielichtigen Figuren setzt, der muss sich kritische Fragen gefallen lassen.
Die Panama-Affäre betrifft Politiker, Schauspieler, Wirtschaftsleute. Und sie erfasst auch den Sport. Es werden noch weitere Leichen aus dem Keller gehoben.
Gleichzeitig ermitteln die amerikanischen und schweizerischen Strafbehörden im Fussball weiter. Die Aufräumarbeiten sind längst nicht abgeschlossen.
Der Walliser Infantino ist bereits ins Schwitzen geraten. Ein Landsmann dürfte sich ein heimliches Schmunzeln nicht verkneifen. «Willkommen in der Fifa», wird sich Sepp Blatter denken.