Mehrere Brandherde vor Afrika-Cup
Kameruns Trainerchaos und skurrile Aufgebots-Episoden

Bevor der Afrika-Cup am Sonntag in Marokko losgeht, dominieren kaum sportliche Themen. Bei Kamerun, Nigeria oder Elfenbeinküste sorgen Nebenschauplätze für mächtig Diskussionen. Zudem sorgt eine Fifa-Entscheidung für Frust.
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Samuel Eto'o steht im Zentrum des Trainerchaos bei Kamerun.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Trainerchaos und Kontroversen vor dem Afrika-Cup in Marokko
  • Kameruns Verbandsboss Eto'o beschuldigt, Spieleraufgebot aus Eigeninteresse zu beeinflussen
  • Nicolas Pépé, 50-facher Nationalspieler, fehlt bei Titelverteidiger Elfenbeinküste
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Lino DieterleRedaktor Online Sport

Trainerchaos bei Kamerun

Für die grössten – und skurrilsten – Schlagzeilen vor dem Afrika-Cup in Marokko sorgt Kamerun. Dabei steht Verbandsboss Samuel Eto'o im Zentrum. Der Rekordtorschütze des Landes hatte sich nach dem Verpassen der WM-Quali von Trainer Marc Brys getrennt, dieser akzeptiert seine Entlassung jedoch nicht, weil er nach eigener Aussage vom Sportministerium angestellt wurde, wodurch ihn der Fussballverbandsboss gar nicht entlassen könne.

Brys sieht sich weiterhin im Amt und hat deshalb sein eigenes Aufgebot für den Afrika-Cup bekannt gegeben. Dabei kritisiert er, dass der Kader seines Nachfolgers David Pagou von Eto'o bestimmt worden sei. Deshalb fehle neben Ex-ManUtd-Keeper Andre Onana und Ex-Bayern-Stürmer Eric-Maxime Choupo-Moting auch Vincent Aboubakar. Die böse Vermutung: Weil Eto'o den Stürmer mit 45 Länderspieltoren als Gefahr für seinen eigenen Torrekord für Kameruns Nationalelf sieht, will er ihn nicht im Aufgebot sehen.

Nur Ronaldo-Fans im Aufgebot?

Bei Titelverteidiger Elfenbeinküste gehört Nicolas Pépé zu den grossen Abwesenden. Der 50-fache Nationalspieler hat sich Anfang Dezember in der in Fussballkreisen gern geführten GOAT-Debatte deutlich für Lionel Messi und gegen Cristiano Ronaldo ausgesprochen. In manchen Medien wird spekuliert, dass ihn dies die Afrika-Cup-Teilnahme gekostet hat. Schliesslich ist Nationaltrainer Emerse Faé bekennender Ronaldo-Fan ... 

Termin-Ärger

Die Durchführungsdaten des Afrika-Cups sorgen schon länger für Diskussionen. Dass viele europäische Top-Teams Spieler abstellen müssen, hat schon manchen Trainer geärgert. Dieses Jahr hat ein Fifa-Entscheid den Spiess allerdings umgekehrt. Nationale Verbände hatten mit den Teams bereits Vereinbarungen über die Abstellungen getroffen, als der Weltverband in einem Schreiben informierte, dass aufgebotene Spieler erst ab dem 15. Dezember (sechs Tage vor Turnierstart) abgestellt werden müssen. Viele Trainer mussten deshalb ihre Vorbereitungspläne kurzfristig umstellen.

Nigeria-Captain tritt kurz vor Turnier ab

Bei Nigeria sorgt Ex-Captain William Troost-Ekong mit seiner Rücktrittsankündigung drei Wochen vor Turnierbeginn für Stirnrunzeln. Kurz nachdem er im provisorischen Aufgebot figurierte, trat er via Instagram wegen wiederkehrender Verletzungsprobleme aus der Nationalmannschaft ab. Der Zeitpunkt der Ankündigung hinterlässt bei Beobachtern der «Super Eagles» dennoch einen faden Beigeschmack – auch wenn Troost-Ekong erklärte, dass seine Teamkollegen bereits im November nach dem Aus in den WM-Playoffs von seiner Entscheidung erfahren hätten.

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