Darum gehts
- UEFA plant Supercup-Revolution
- Austragung als Miniturnier ausserhalb Europas geplant
- Vermarktung und Reichweite sind Hauptgründe für die geplante Änderung
Der Uefa-Supercup, seit 1972 das traditionelle Kräftemessen zwischen den Siegern der Champions League und der Europa League, steht vor einem radikalen Wandel. Wie der englische «Telegraph» berichtet, erwägt die Uefa eine komplette Neugestaltung des Wettbewerbs ab 2028.
Für den Verband hat auch der jüngste Final zwischen PSG und Tottenham Hotspur (4:3 n. E.) in Udine gezeigt, dass im aktuellen Format kein Wachstumspotenzial mehr besteht. Ein Stadion mit einer Kapazität für bloss 25’000 Zuschauer unterstreiche das Problem. Nur: Andere Bewerber für das Spiel gab es in Europa nicht.
Deshalb soll der Supercup jetzt zu einem Miniturnier mit vier Teams ausgebaut werden und ausserhalb Europas stattfinden. Vorgesehen sind zwei Halbfinals und ein Endspiel innerhalb weniger Tage. Saudi-Arabien, Katar oder die USA werden als mögliche Austragungsorte genannt. Eine US-Agentur sucht bereits weltweit nach finanzstarken Partnern. Neben den Champions-League- und Europa-League-Siegern könnten zwei weitere Klubs eingeladen werden. Wer genau das sein soll, ist noch unklar; die Auswahlkriterien müssen erst noch definiert werden.
Ganz nach spanischem Vorbild
Die Uefa hofft, dadurch Vermarktung und Reichweite des Supercups zu steigern. Im Final-Four-Modus könnte ausserhalb Europas auf einer grösseren Bühne auch eine grössere Show inszeniert werden. Kaum vorstellbar, dass diese Pläne beim europäischen Fussballfan gut ankommen werden.
Doch die Uefa verweist auf den spanischen Supercup, der 2020 auf genau gleiche Weise revolutioniert worden ist – und seither hohe Einnahmen generiert: Anstatt dass nur Meister und Pokalsieger in einem Spiel gegeneinander antreten, reisen noch zwei weitere Teams nach Saudi-Arabien und kämpfen im Halbfinal und Final um die Supercup-Trophäe – zur geringen Begeisterung der spanischen Fans in der Heimat.