Es sind bittere Tage für den suspendierten Fifa-Präsidenten Sepp Blatter. Der letzte Auftritt bleibt ihm verwehrt. Das Fifa-Museum, ein Baby von Blatter, wird er am Sonntag nicht eröffnen.
Allen Vorwürfen und Verfehlungen zum Trotz: Ein würdigeres Ende wäre ihm angesichts seiner auch unzweifelhaft grossen Verdienste zu wünschen gewesen.
Für ihn geht ein 41-jähriges Kapitel zu Ende. Es dürfte in Anbetracht der Umstände auch eine Erlösung sein. «Dann bin ich endlich der Ex-Präsident und nicht mehr der suspendierte Präsident», sagt er in der «Neuen Luzerner Zeitung».
Doch was spielt einer der besten Strippenzieher der Sportgeschichte bei der Wahl seines Nachfolgers für eine Rolle? Zu den Kandidaten will er keine Stellung beziehen. Aber Einfluss hat er nach wie vor.
Mit Ausnahme von Prinz Ali haben alle Kandidaten um seine Unterstützung gebeten. Empfiehlt er seinen nach wie vor zahlreichen Verbündeten Gianni Infantino? Verspricht er sich von Infantino eine baldige Begnadigung? Oder will Blatter der einzige Walliser Sonnenkönig bleiben? Forciert er den Favoriten Scheich Salman?
Klar ist: Der Einfluss von Blatter spielt bei dieser engen Entscheidung zwischen Salman und Infantino eine Rolle. Er kann der Königsmacher im Hintergrund sein.