13 Mann umfasst das Präsidium des Österreichischen Fussballverbandes. Diese 13 tagen gestern den ganzen lieben Nachmittag lang. Thema: Soll Koller, dessen Vertrag als Teamchef Ende Jahr ausläuft, einen neuen Kontrakt erhalten – oder nicht? Man ist sich uneins. Doch als es Abend wird, steht die Entscheidung. Gegen Koller, der gerne als Teamchef weitergemacht hätte. Wie knapp wars? ÖFB-Präsident Leo Windtner verrät es nicht.
Unmittelbar nach der Sitzung ruft er den Schwamendinger an, teilt ihm die Entscheidung mit. «Er hat sie emotionslos zur Kenntnis genommen», so Windtner.
Doch nur weil der Vertrag nicht verlängert wird, muss Koller nicht sofort gehen. Er darf im Oktober die beiden letzten bedeutungslosen WM-Quali-Spiele gegen Serbien und Moldawien noch an der Linie stehen. Dies, obwohl Windtner, der gegen Koller war, sagt: «Die Statistik seit der Europameisterschaft spricht gegen den Trainer. Es ist im letzten Jahr stetig bergab gegangen.»
Windtner anerkennt aber auch: «Koller hat den Fussball in Österreich vorangebracht.» In der Tat. Er hat unseren Nachbarn erstmals sportlich für eine EM qualifiziert. Da scheiterte Österreich alles andere als zwingend in den Gruppenspielen, nachdem die Fans ihr Team in ihren wildesten Träumen schon im Final gesehen hatten…
Denn als Koller antrat, lag Österreich im Fifa-Ranking auf Platz 70. 2015 führte er Alaba und Co. auf Rang 10! Mittlerweile ist man wieder auf 57 abgestürzt.