Jogi-Freund Rolf Fringer leidet nach 0:6-Pleite
«Würde einen Rücktritt von Löw verstehen»

In Deutschland wird Bundestrainer Jogi Löw (60) nach der 0:6-Jahrhundert-Pleite gegen Spanien wie eine Sau durchs Dorf getrieben. Ex-Nati-Coach Rolf Fringer (63) leidet aus der Ferne mit.
Publiziert: 19.11.2020 um 15:29 Uhr
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Aktualisiert: 29.11.2020 um 14:54 Uhr
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Aus der Ferne bekommt Rolf Fringer die Treibjagd auf seinen langjährigen Weggefährten Jogi Löw mit.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus
Max Kern

0:6 im letzten Gruppenspiel der Nations League am Sonntag gegen Spanien! Das ist für den vierfachen Weltmeister (1954, 1974, 1990 und 2014) die höchste Niederlage seit 89 (!) Jahren. 1931 wurden die Deutschen in Berlin von Österreich ebenfalls mit 0:6 gedemütigt.

Das Kesseltreiben gegen den aktuellen Bundestrainer Jogi Löw ist die logische Folge.

«Löw: Vom Helden zum Problemfall», titelt zwei Tage danach die «Bild». Weltmeister Lothar Matthäus (60) sagt bei «Sky»: «Jogi hat den perfekten Zeitpunkt zum persönlichen Rücktritt verpasst. Und der wäre nach dem WM-Titel 2014 gewesen.»

Nachfolger-Liste steht schon

«Bild» präsentiert bereits die möglichen Nachfolger für den Weltmeister-Trainer: Jürgen Klopp (Liverpool), Hansi Flick (Bayern), Ralf Rangnick (ex Red Bull Salzburg), Thomas Tuchel (Vertrag beim PSG läuft aus), Stefan Kuntz (U21-Auswahl) oder Matthias Sammer (Ex-Sportmanager des DFB).

Aus der Ferne bekommt «blue»-Experte Rolf Fringer die Treibjagd auf seinen langjährigen Weggefährten Löw mit. Löw kickt von 1990 an beim FC Schaffhausen zwei Jahre als Captain unter Trainer Fringer. Der Schweizer Nati-Coach nimmt seinen Kumpel 1995 als Assisstenztrainer zum VfB Stuttgart mit.

«Jogi kann damit umgehen»

Fringer über Löws derzeitige Leidenszeit zu BLICK: «Wenn man jemanden gut kennt, kann man sich schon ein wenig in seine Lage hineinversetzen. So etwas wünscht man ihm nicht. Aber Jogi hat den WM-Titel im Sack und viel für das Land geleistet. Er kann damit umgehen.»

Würde Fringer Löws Rücktritt verstehen? «Alles ist möglich. Er könnte nächsten Sommer ja den EM-Titel holen, ein Ziel, das ihn extrem reizt. Aber ich würde es auch verstehen, wenn er einen Schritt zurück machen und dem DFB einen Neuanfang ermöglichen würde. Es kann auf beide Seiten gehen.»

Das Hauptproblem der deutschen Elf liegt für Fringer in Löws Abwehr: «Der deutsche Fussball hat in den letzten Jahren wieder vermehrt Abholzer wie Süle, Tah oder Rüdiger produziert. Es fehlen spielstarke, kreative Innenverteidiger.»

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