Mucksmäuschenstill war es am Mittwochabend beim Pokal-Halbfinal zwischen Bayern München und Eintracht Frankfurt. Die Fans dürfen nicht in die Stadien, eine gruselige Atmosphäre zieht sich durchs Rund. Ähnlich wird es ab 19. Juni in der Super League zu und hergehen.
In Serbien allerdings, da sind Zuschauer seit dem 1. Juni in den Arenen wieder willkommen – unter glasklaren Regeln. Wegen der Ansteckungsgefahr des Coronavirus sind die Stadionbesucher dazu verpflichtet, mindestens einen Meter voneinander Abstand zu halten.
Mit dieser Vorgabe nehmen es die Serben aber nicht so genau, wie Bilder des Belgrader Derby vom Mittwochabend zeigen. Knapp 1000 Kilometer von der Münchner Totenstille entfernt, verwandeln die heissblütigen Fans das Stadion Partisana in einen Hexenkessel.
20'000 Fussball-Verrückte jubeln, singen, zündeln – ohne Abstand, ohne Masken, ohne Rücksicht. Die Polizei versucht vergebens, die Lage zu kontrollieren. Schon vor dem Stadion versammeln sich vor allem Anhänger des Heimteams Partizan, fackeln Pyros ab und feiern sich selbst.
Nach der Partie geht die Fete weiter, Partizan bodigt Roter Stern 1:0 und avanciert in den Cup-Final. (sag)