In der Nacht auf Freitag ist der argentinische Traditions-Klub River Plate zu Gast beim bolivianischen Vertreter-Club San José. Das erste Spiel des südamerikanischen Pendants zur europäischen Champions League «Copa Libertadores» ist für die Gauchos aus Buenos Aires keineswegs ein Normales: Das Spiel findet im «Estadio Jesus Bermudez» von Oruro statt, das rund 3700 Meter über Meer liegt. Das ist gut 3691 Meter höher als es sich die River-Kicker gewohnt sind.
Doch die Klub-Führung hat ein ganz besonderer Trumpf in der Hand: Die gesamte Mannschaft wird vor dem Spiel mit Viagra versorgt.
Das als Bettdoping bekannte Medikament soll durch Gefässerweiterung die Sauerstoffaufnahme in der dünnen Höhenluft unterstützen und gegen die Höhenkrankheit vorgehen, die bereits ab 2000 Metern auftreten kann.
«Viagra stimuliert die Sauerstoff-Zirkulation im Blut und hilft den Spielern, besser zu atmen», wird ein Mitglied des klub-internen Medizinstaffs auf «thesportsbible.com» zitiert.
Gebracht hat das Ganze wenig: River Plate verliert mit 0:2. Beide Tore fallen in den letzten zehn Minuten, was nicht unbedingt für die verbesserte Fitness spricht. Und weiter noch: Das 0:1 durch Angel Orué (81.) wird per Kopf erzielt. Hatten die River-Verteidiger zu steife Hälser, um den Ball zu klären?
Ex-Manchester-United-Star Anderson (26) hätte besser auch auf die gefässerweiternden Pillen zurückgegriffen. Der Brasilianer musste vergangenen Mittwoch bei der 0:2-Niederlage seines Teams «Internacional Porto Alegre» bei «The Strongest La Paz» auf ähnlicher Höhe (3637 Meter über Meer) nach bereits 36 Minuten völlig verausgabt ausgewechselt werden. (sih)