Günther Peyreder vom FC Corona
«Vor uns muss niemand Angst haben»

Vorsicht bei der Namenswahl! Vor 25 Jahren gründeten ein paar gesellige Kumpels den FC Corona. Wie die Niederösterreicher mit der momentanen Situation umgehen.
Publiziert: 05.04.2020 um 15:18 Uhr
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Der FC Corona wurde 1995 gegründet.
Foto: ZVG
Daniel Leu

Günther Peyreder verliert auch in diesen schwierigen Zeiten seinen Humor nicht. «Nein, vor uns muss niemand Angst haben. Wir waren mal richtig gut. Doch jetzt hinken wir hinterher und liegen in der Tabelle auf dem zweitletzten Platz.»

Der 43-Jährige ist Obmann und Spieler des FC Corona. Beheimatet in St. Leonhard am Forst, einer kleinen Gemeinde in Niederösterreich. Als der Klub 1995 gegründet wurde, konnte noch keiner erahnen, dass dieser Name 25 Jahre später die Welt in Atem halten wird. «Das Ganze war eine typische Wirtshausgschicht», erinnert sich Peyreder, «den Namen wählten wir wegen des Bieres Corona aus, obwohl das eigentlich gar keiner von uns gerne trinkt.»

Auch den DFC Corona gibt es

Der FC Corona spielt in der Melktaler Hobbyliga und wurde einst viermal Meister. Die MHL ist nicht dem österreichischen Fussballbund unterstellt. Die Regeln sind aber mehr oder weniger die gleichen. «Wir haben einen ganz normalen Fussballplatz, der von unseren Vereinsmitgliedern selber gebaut wurde», erzählt Peyreder.

Seit 2010 hat der Klub gar eine Frauenmannschaft, den DFC Corona. Nadine Hell ist seit der Gründung mit dabei. «Wir sind im so genannten Germann-Cup aktiv. Dort wird auf etwas kleineren Feldern mit neun Fussballerinnen gespielt.»

«Hauptsache wir sind gesund»

Müssen sich Peyreder und Hell zurzeit viele Sprüche anhören? «Es geht noch», erklärt der Schreinermeister, «klar gibt es mal einen Scherz». Und die Studentin Hell ergänzt: «Bis jetzt habe ich noch nicht viel gehört. Wenn wir aber dann wieder spielen dürfen, werden wir bestimmt einige Sprüche abbekommen.» Eine Namensänderung sei aber kein Thema.

Das Fussballverbot trifft auch den FC Corona. «Vor allem das Gesellige fehlt uns», sagt Peyreder, «nach den Trainings und den Spielen sassen wir immer gemütlich zusammen und tranken ein Bierchen. Das geht uns momentan ganz schön ab. Aber Hauptsache wir sind gesund, obwohl wir schon seit 1995 Corona haben...»

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