Morddrohungen gegen Maradona-Hasserin
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Protest gegen Maradona:Das ist die Schweigeminuten-Verweigererin

Fussballerin verweigerte Schweigeminute
Morddrohungen gegen Maradona-Hasserin

Die spanische Fussballerin Paula Dapena erlaubte sich «Gotteslästerung». Sie verweigerte die Schweigeminute für Maradona und beschimpfte die Fussball-Ikone zudem als Vergewaltiger. Jetzt muss sie dafür büssen.
Publiziert: 02.12.2020 um 13:25 Uhr
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Aktualisiert: 02.12.2020 um 16:14 Uhr
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Ihr Protest beschert ihr nun Morddrohungen.
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Diego Maradona (†60) ist letzten Mittwoch nach einem Herzinfarkt gestorben.
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Während alle ihre Teamkolleginnen, so wie es sich gehört, am vergangenen Samstag, drei Tage nach Maradonas Tod, vor dem Spiel gegen Deportivo Abanca eine Schweigeminute abhalten, stellt sich Paula Dapena (24) quer. Vor dem Anpfiff verweigert die Kickerin des spanischen Drittligisten Viajes Interrias FF dem grossen Star Argentiniens demonstrativ die Ehre.

Maradona soll Minderjährige geschwängert haben

Die 24-Jährige setzt sich auf den Boden und wendet den Beteiligten den Rücken zu. «Ich weigere mich, eine Schweigeminute für einen Vergewaltiger, Pädophilen und Täter abzuhalten», erklärt Dapena ihren Protest. «Ihm können nicht alle Gräueltaten vergeben werden, die er begangen hat.»

Maradona sorgte während seiner Karriere und auch danach für einige Skandale. Die Kickerin könnte auf den verlorenen Vaterschafts-Prozess 1999 anspielen. Da soll der Argentinier eine Minderjährige geschwängert haben. Oder auf die Anklage wegen häuslicher Gewalt, als Maradona 2014 in einem Video ertappt wird, in dem er mit seiner damaligen Freundin gestritten und sie anschliessend geschlagen haben soll.

Dapena würde es wieder tun

Die Reaktionen auf Dapenas Protest fallen unterschiedlich aus. Nebst vielen positiven Kommentaren sieht sich die Mittelfeldspielerin auch mit Morddrohungen konfrontiert. Dapena steht da offenbar darüber, stellt gegenüber der spanischen Radiosendung «A Diario» klipp und klar, dass sie ihre Handlung nicht bereue und es wieder tun würde. «Ich bin nicht bereit, einem Täter von häuslicher Gewalt eine Schweigeminute zu gewähren, während es für Opfer so etwas nicht gibt.» Es ist dies eine Anspielung auf den Donnerstag, dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, an dem es keine Schweigeminuten oder Vergleichbares gab. Ihre feministischen Ideale erlauben es Dapena nicht, Maradona «zu huldigen».

Wegen der Morddrohungen hat die 24-Jährige ihre Social-Media-Kanäle inzwischen auf Privat umgestellt. (ebo)

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