Die Alarmsirenen schrillen ein Jahr vor der Heim-EM immer lauter. Die deutsche Fussball-Nationalmannschaft fällt beim Härtetest gegen Robert Lewandowskis Polen durch und ist weiter verzweifelt auf der Suche nach ihrer Turnierform. Das bittere 0:1 setzt den angeschlagenen Bundestrainer Hansi Flick aller Treueschwüre zum Trotz noch stärker unter Druck, die Zweifel wachsen.
Die runderneuerte DFB-Auswahl spielt lange zwar dominant, aber mit zu wenig Tempo. Das Glück im Abschluss fehlt auch nach einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit. Flick bleibt nach seiner vierten Niederlage nur noch das Duell mit Kolumbien am kommenden Dienstag in Gelsenkirchen (D), um vor der Pause bis September etwas Ruhe und EM-Hoffnung zu erzeugen.
Jakub Kiwior (31.) schenkt Polen den erst zweiten Sieg über Deutschland im 22. Duell. Der Arsenal-Verteidiger trifft nach einer Ecke, bei der Deutschland-Torhüter Marc-André ter Stegen nicht die beste Figur abgibt. Polens Star-Stürmer Lewandowski wird zur Pause ausgewechselt, seine Kollegen verteidigen den Vorsprung danach mit viel Leidenschaft und Geschick.
Flick baute seine Elf beim Abschiedsspiel für den früheren Dortmunder Jakub Blaszczykowski fast komplett um. Nur Kapitän Joshua Kimmich und Abwehrchef Antonio Rüdiger bleiben nach dem enttäuschenden 3:3 gegen die Ukraine in der Startformation. An der Dreierkette hält der Bundestrainer fest, aus der Doppelspitze wurde Alleinunterhalter Kai Havertz, der sich redlich bemüht. (cat/AFP)