Beim FC Mohren Dornbirn hütet der Nigerianer Edwin-Joshua Ndybisi das Tor. Er ist der einzige Spieler mit dunkler Hautfarbe beim Regionalligsten. Das ist weiter nicht ungewöhnlich. Wenn nicht dieses Logo auf seiner Brust prangen würde.
Hauptsponsor Mohrenbräu, eine Traditionsbrauerei aus Vorarlberg, wirbt mit dem Konterfei eines schwarzen Mannes. In unserem Nachbarland wird deshalb die Frage diskutiert, ob diese Werbung rassistisch sei. Nicht der Name des Biers, sondern das Logo sei problematisch, sagen die Gegner. Sympathisanten der Marke halten dagegen, dass die Firma Schwarzkopf sich ja auch nicht in Weisshals umtaufe.
Ndybisi, der auf der Klub-Website an prominenter Stelle Glückwünsche zu seinem 23. Geburtstag (am 14. November) erhält, wunderte sich bei seinem Eintritt in den Verein im Jahr 2010 gemäss eigenen Angaben auch ein wenig über den Mohrenkopf.
Es störe ihn aber nicht, mit diesem Trikot aufzulaufen. «Wenn es die Mehrheit schlecht findet, sollte Mohren vielleicht das Zeichen überdenken – und ein ‘M’ statt diesem Kopf einfügen», räumt der Schlussmann gegenüber «Vorarlberg Online» jedoch ein.
Er könne aber verstehen, dass sich manche Leute vom Firmen-Logo (das auf den Brauereigründer namens Mohr zurückgeht) gekränkt fühlen.
Dramatisieren will Ndybisi die Angelegenheit dennoch nicht. Es gebe weit schlimmere Probleme. Der FC Mohren Dornbirn 1913 feiert nächstes Jahr sein 100-Jahr-Jubiläum. Vielleicht der Anlass, um die Trikot-Gestaltung noch einmal zu überdenken.
Hierzulande ist der Begriff «Mohrenkopf», der die Schokoladen-Süssigkeit bezeichnet, jedenfalls nicht mehr zeitgemäss. (ds)