Ekel-Abenteuer für Ex-GC-Trainer in Asien
Stipic ass in China Hunde- und Schildkrötensuppe!

Tomislav Stipic (40) erlebte nicht nur bei GC eine turbulente Zeit. Der Kroate hat eine abenteuerliche Reise in China hinter sich, wo er nach einer sehr speziellen «Hühnersuppe» und knapp einem halben Jahr Amtsdauer entlassen wurde.
Publiziert: 18.04.2020 um 09:58 Uhr
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Ex-GC-Trainer Tomislav Stipic wollte mit dem chinesischen Drittligisten Nantong Zhiyun durchstarten.
Foto: Sven Thomann

Nur fünf Spiele coachte Tomislav Stipic bei den Grasshoppers, bis die Verantwortlichen die Reissleine zogen. Diese kurze Amtszeit ist in seiner Laufbahn nicht einmal Rekord. Stipic trainierte einst den chinesischen Drittligisten Nantong Zhiyun. Seine Bilanz dort: zwei Spiele, ein Sieg, eine Entlassung.

In einem Interview mit «Spox» spricht der Kroate von seiner abenteuerlichen Zeit in China und erzählt, wie eine Suppe der besonderen Art ihm, oder besser gesagt seinem Magen, Tage später noch zum Verhängnis wurde.

Weil sein Dolmetscher nach dem Training noch am Duschen war, sei er alleine ins Restaurant vorgegangen, erzählt Stipic. Das bereute er Tage später noch. «Ich goss mir eine Suppe ein und habe sie schnell heruntergelöffelt. Als dann mein Dolmetscher und die Spieler kamen, empfahl ich allen diese gute Hühnersuppe.» Diese klärten ihn dann über die wahre Herkunft des Fleisches auf …

Stipic: «Mir wurde entgegnet, dass das keine Hühnersuppe, sondern eine mit Schlange, Schildkröte und einem unter drei Monate alten Hund war.» Zuerst hätte er es nicht geglaubt. Doch als er zum Behälter ging, sah er den Panzer der Schildkröte und den Kopf eines Hundes. Das hat ihn Tage später noch beschäftigt: «Mir war vier Tage lang schlecht und ich konnte in dieser Zeit allein wegen des Gedankens, was ich da gegessen habe, nichts mehr zu mir nehmen.» Dennoch gibt er zu: «Die Suppe hatte wirklich brutal gut geschmeckt.»

Nantong sollte das Hoffenheim Chinas werden

Auf dem Fussballplatz lief es für den 40-Jährigen ebenfalls nicht rund. Nach gut vier Monaten Saisonvorbereitung entliess ihn die Vereinsführung nach nur zwei Spielen. An der sportlichen Entwicklung seines Teams lag das aber nicht, immerhin ging aus einem Spiel davon ein Sieg hervor.

So investierte der Softwarekonzern SAP, Hauptsponsor der TSG Hoffenheim, zusammen mit der Berateragentur Rogon in den chinesischen Drittligisten Nanton Zhiyun und wollte den Verein mit Stipic als Trainer ins Oberhaus bringen. Die Idee: Die Deutschen bringen das nötige Wissen, die Chinesen zahlen. Doch bevor es richtig losging, war das Projekt auch schon begraben.

Stipic begründet das Scheitern der Zusammenarbeit: «Ich wusste meist nicht, wer überhaupt mein Verantwortlicher ist, weil die Machtverhältnisse ungeklärt waren.» Zudem hätten die Chinesen sich sportlich immer mehr beteiligen wollen, da sie schliesslich die Kosten tragen.

Stipic coacht nun in Kroatien

Nach seinem Abenteuer landete Stipic via Juniorenabteilung von Eintracht Frankfurt bei den Grasshoppers. Dort sollte er den Abstieg verhindern. Nach 34 Tagen inklusive Umkremplung der Vereinsführung und Platzsturm der Fans war auch in der Schweiz bekanntlich schon Schluss. Stipic ist noch immer überzeugt: «Mit mir wären die Grashoppers definitiv nicht abgestiegen.»

Heute trainiert Tomislav Stipic den kroatischen Erstligisten Slaven Koprivnica, wo Ex-Hopper Robin Kamber im letzten Winter dazugestossen ist. Nach 15 Spielen und vier Siegen steht Stipic mit seiner Mannschaft auf dem 8. Platz. (yas)

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