Es ist auf dem Papier ein Klassenunterschied. Und es ist dann auch auf dem Rasen ein Klassenunterschied in diesem DFB-Pokalfinal 2025 in Berlin. Der VfB Stuttgart setzt sich im Olympiastadion vor 74'036 Zuschauern souverän mit 4:2 gegen den Drittligisten Arminia Bielefeld durch und veredelt eine nicht immer nach Plan verlaufene Saison nun noch mit einem Titel.
Dabei hätte alles ganz anders kommen können. Denn kurz nach Anpfiff ist es Bielefeld, das nach einer absoluten Top-Chance in Führung gehen könnte. Nein, müsste! Sarenren Bazee kann aber den Ball aus fünf Metern Entfernung alleine vor dem Tor nicht ins Netz befördern und zimmert die Kugel stattdessen an die Latte. Die Sensation liegt für einen Moment in der Luft – doch sie verpufft schnell.
Denn dann zündet Stuttgart den Turbo: Innerhalb von nur 30 Minuten überrollen die Schwaben den Underdog regelrecht. Erst trifft Woltemade eiskalt zur Führung (15)., kurz darauf legt Millot (22.) nach. Undav besorgt sechs Minuten später das 3:0 (28.). Es ist die Vorentscheidung – der Unterschied zwischen Bundesliga und 3. Liga ist in dieser Phase unübersehbar.
Jaquez spielt im Final durch
Auch nach dem Seitenwechsel bleibt Stuttgart dominant. Enzo Millot schnürt nach gut einer Stunde seinen Doppelpack und stellt auf 4:0 (66.). Von Arminia kommt offensiv zu wenig.
Die Feierlichkeiten haben bei den Suttgarter Fans längt begonnen, als die Spannung zumindest für einen kurzen Augenblick ins weite Rund zurückkehrt. Julian Kania schiesst in der 82. Minute den historischen Ehrentreffer. Es ist das erste Tor eines Drittligisten in einem DFB-Pokalfinal. Und weil kurz darauf Vagnoman den Ball per Kopf noch im eigenen Netz versorgt (85.), glauben zumindest ein paar ganz optimistische Arminen noch an das Wunder. Es sollte aber ausbleiben.
Stuttgart, mit dem über 90 Minuten stark aufspielenden Schweizer Luca Jaquez, feiert am Ende einen verdienten 4:2-Sieg. Die verletzten Landsleute Stergiou und Rieder müssen von der Tribüne aus zusehen. Für den VfB ist es der vierte Pokal-Triumph in der Vereinsgeschichte.