Brutal! Benfica liegt in Trümmern – gestern Abend stach Chelsea-Ivanovic den Portugiesen in der 93. Minute mitten ins Herz. Das eigentliche Drama daran: Dieses Herz blutetet schon seit letztem Samstag. Dort verspielten die Adler ebenfalls in der Nachspielzeit die portugiesische Meisterschaft.
Kurzer Rückblick: Tabellenführer Benfica reiste mit zwei Punkten Vorsprung zum ersten Verfolger FC Porto. In der 90. Minute stand es 1:1, was wohl gleichbedeutend gewesen wäre mit dem Titelgewinn für Lissabon. Nur noch eine Runde ist in Portugal auszutragen.
Dann kommt die Nachspielzeit: Jungspund Kelvin (19) schiesst in der 91. Minute das 2:1 für Porto. Ein flacher Diagonalschuss in die rechte Torecke. Benfica-Coach Jorge Jesus sinkt auf die Knie.
Eine Runde vor Schluss zählt der FC Porto nun einen Punkt mehr als der grösste Sportverein der Welt (224'000 Mitglieder) und kann im letzten Saisonspiel den Deckel draufmachen.
Benfica verlor wohl somit auf der Zielgeraden den Titel (vorher 10 Wochen lang Leader). «So eine Niederlage hinterlässt Spuren. Wir brauchen viel Kraft, den Schock zu verarbeiten», sagte Jesus.
Und dann kam der Chelsea-Wahnsinn. Ganz bittere Tage für Benfica. Leiser Trost: Einen Titel können die Adler noch gewinnen. Benfica steht im Cupfinal und trifft dort auf Vitoria Guimaraes.
Und wer weiss? Vielleicht kommts in der letzten Meisterschaftsrunde ja noch zum Wunder. Benfica müsste gegen Moreirense punkten und hoffen, dass Porto über Paços de Ferreira stolpert.