Schicksalsspiel in Barcelona
Diese Star-Trainer sitzen Favre im Nacken

Es geht um die Champions-League-Achtelfinals. Barcelona gegen Borussia Dortmund. Doch die Augen werden nur auf einen gerichtet sein: Lucien Favre.
Publiziert: 27.11.2019 um 11:54 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2023 um 00:21 Uhr
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Lucien Favre ist beim BVB angezählt.
Foto: Getty Images
Alain Kunz

Seine Mannschaft auf der Verliererspur. Wundersame Dinge, die geschehen. Unvermittelte Gegentore. Da gibt es keinen, dem man Ratlosigkeit, Aussichtslosigkeit, Angst und Schrecken besser ­ansieht als Favre.

Die Hände verlieren sich in einem unkoordinierten Spiel. Und er rollt die Augen, wie wenn er sich wahlweise für die Rolle als Hannibal Lecter oder als Hotelverwalter in «The Shining» bewerben will. Den spielte Jack Nicholson.

Und diesmal hat der Waadtländer sehr viel mehr zu ver­lieren als ein Spiel. Es geht um seinen Kopf. Welches Resultat muss er holen? Das sagte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke nicht. Weshalb in Deutschland frisch-fröhlich spekuliert wird. Fliegt Favre in jedem Fall, wenn er im Camp Nou verliert? Also dort, wo seit 34 Spielen niemand mehr gewonnen hat?

BVB-Legende Stéphane Chapuisat hielte das für erstaunlich. «In Barcelona kann man natürlich verlieren. Da kommt es dann auf die Art und Weise an. Sicher ist: So ein Spiel wie in München beim 0:4 wird es nicht mehr ­vertragen.»

Für Barcelona geht es allerdings auch um sehr viel. Der ­Sieger qualifiziert sich vorzeitig für die Achtelfinals. Der Verlierer hingegen muss zittern. Und das Zittern wäre gewaltig: Denn ­Barça muss in der letzten Runde nach Mailand zu Inter. Und darf dann nicht nochmals verlieren.

Verliert Favre hingegen «anständig», hätte er wohl das Spiel vom Samstag bei der Hertha als Endspiel. Dort ist seit Mittwochmorgen niemand Geringeres als Jürgen Klinsamnn als Trainer tätig. Der bisherige Coach Ante Covic musste seinen Stuhl räumen.

Es kursieren so oder so schon Namen von potenziellen Favre-Nachfolgern: Mauricio Pochettino (bei Tottenham entlassen, spricht kein Deutsch), Niko ­Kovac (bei Bayern entlassen), ­Sebastian Kehl (Leiter Lizenzspieler-Abteilung beim BVB, ­keine Trainer-Erfahrung), Ralf Rangnick (Red-Bull-Fussballchef, Ex-Hoffenheim und -Schalke(!)), Roger Schmidt (zuletzt ­Beijing Guoan), Michael Skibbe (BVB-U19-Coach, ex GC), Matthias Sammer (BVB-Vorstands-Berater, will nicht mehr als ­Trainer arbeiten). Schwierig.

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