Ihre Gesichter sprechen Bände. Bayern-Boss Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic sitzen in Mainz auf der Tribüne. Ratlos, leer, schon fast hoffnungslos. Sie sehen, wie ihre Bayern auf dem Feld eine 1:0-Führung aus der Hand geben. Schlimmer noch. Ihre Mannschaft geht am Ende mit einer 1:3-Ohrfeige vom Feld. Vierte Pleite in dieser Saison. Zum wohl ungünstigsten Zeitpunkt.
Die Münchner rutschen immer tiefer in die Krise. Erst der Wirbel um Ex-Coach Julian Nagelsmann, dann der Wechsel zu Thomas Tuchel. Das Aus in der Königsklasse und zuletzt die harte Kritik an Goalie Yann Sommer. Und diese dürfte nach der Partie in Mainz nicht leiser werden.
Sommer sieht unglücklich aus
Denn der Nati-Goalie sieht beim zwischenzeitlichen 1:1 nicht souverän aus. Er lässt einen Schuss von Lee fallen, legt damit ungewollt für Mainz-Stürmer Ajorque auf, der nur noch einnicken muss. Dazu muss man aber festhalten, dass Sommers Vorderleute dem Gegner das Leben auch nicht wirklich schwer machen. Mainz – mit Silvan Widmer und Edimilson Fernandes (bis 83.) – lässt anschliessend kaum mehr was zu.
Die 1:3-Pleite ist verdient. Bayern steckt tief im Sumpf. Thomas Müller, der die Bayern gegen Mainz aufs Feld geführt hat, ist im Interview nach Spielschluss ratlos. Und eine Frage von Sky-Moderatorin Britta Hofmann bringt den Bayern-Routinier an den Rand seiner Nerven. «Ist diese Frage ernst gemeint?», erwidert Müller. Hofmann wollte wissen, wie sehr es den Bayern-Star ärgere, dass man Verfolger Dortmund wieder eine Steilvorlage gegeben hat. «Es ärgert mich natürlich masslos, was soll ich da sagen.»
Bayern braucht Abstand
Müller ringt um Worte. «Die letzten Wochen sind sicher in unseren Köpfen. Ich hab keine Erklärung. Ich bin relativ ratlos. Wir haben aktuell nicht die Chef-Kontrolle, die wir sonst haben.»
Auch bei Trainer Tuchel ist vor allem grosse Ratlosigkeit auszumachen. «Wir sehen nicht frisch aus, wir brauchen jetzt bisschen Abstand», sagt der Trainer, der seiner Mannschaft schon vor dem Mainz-Spiel für die kommenden drei Tage freigegeben hat.
Über seine Rede nach Spielschluss in der Kabine sagt Tuchel nichts. Ob er überhaupt zu Wort gekommen ist? Neben dem Trainer war nach Spielschluss nämlich auch die ganze Bayern-Führungsetage um Präsident Hainer, CEO Kahn und Sportdirektor Salihamidzic in der Garderobe. Bei Bayern München brennt der Baum. (jsl/mam/par)
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Bayern München | 5 | 13 | 13 | |
2 | Eintracht Frankfurt | 5 | 5 | 12 | |
3 | SC Freiburg | 6 | 2 | 12 | |
4 | RB Leipzig | 5 | 6 | 11 | |
5 | Bayer Leverkusen | 6 | 4 | 11 | |
6 | Union Berlin | 6 | 2 | 11 | |
7 | Borussia Dortmund | 6 | 1 | 10 | |
8 | 1. FC Heidenheim 1846 | 5 | 3 | 9 | |
9 | VfB Stuttgart | 5 | 4 | 8 | |
10 | FSV Mainz | 6 | 1 | 8 | |
11 | Werder Bremen | 6 | -4 | 8 | |
12 | VfL Wolfsburg | 6 | 1 | 7 | |
13 | FC Augsburg | 6 | -6 | 7 | |
14 | Borussia Mönchengladbach | 6 | -3 | 6 | |
15 | FC St. Pauli | 6 | -5 | 4 | |
16 | TSG Hoffenheim | 5 | -6 | 3 | |
17 | Holstein Kiel | 6 | -10 | 2 | |
18 | VfL Bochum | 6 | -8 | 1 |