Gelson Fernandes zum Eintracht-Interesse und zur Katar-Mission
«Ich hätte bei der Fifa sofort anfangen können»

Bundesliga-Spitzenklub Eintracht Frankfurt sucht einen neuen Sportdirektor. Kronfavorit soll Gelson Fernandes sein. Doch auch die Fifa ist heiss auf das Walliser Sprachgenie.
Publiziert: 11.02.2021 um 14:30 Uhr
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Aktualisiert: 12.02.2021 um 10:24 Uhr
Im Juni letzten Jahres machte Gelson sein letztes Spiel als Aktivspieler; im Dress der Frankfurter Eintracht.
Foto: Jan Huebner/Pool
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Alain Kunz

Nach zehn erfolgreichen Jahren hört Bruno Hübner (69) im Sommer als Sportdirektor der SGE auf. Das Kandidatenkarussell für die Nachfolge dreht sich. Nach Informationen der «Bild» sei dabei Gelson Fernandes (34) die Nummer eins, der Walliser mit Wurzeln in den Kapverden, der im Sommer als Spieler zurückgetreten ist. Immer fröhlich, sich immer Gedanken über den Fussball hinaus machend, immer erreichbar und zuvorkommend. Und fantastisch vernetzt!

Gelson war schon als Aktiver eine Art Berater für viele Fussballer. Top-Beispiele: Sein Cousin Edimilson Fernandes (24), der Nati-Spieler, der in Mainz spielt. Doch auch der luxemburgische Nationalspieler Chris Martins (23), der auch von den Kapverden stammt, holte sich bei Gelson Tipps, bevor er bei YB unterschrieb.

Alles Dinge, die vor allem einem imponierten: Fifa-Präsident Gianni Infantino (50). Gelson erzählt: «Ich hätte bei der Fifa sofort anfangen können. Doch ich will zuerst ausloten, was es so alles gibt in diesem Business.» Weilt er deshalb an der Klub-WM in Katar, als Fifa-Beobachter? «Nein. Ich bin persönlich hier. Aber es ist schon eine Art Stage, die ich nun mache, um in verschiedenen Bereichen hineinzuschauen.» Was also heisst: Inoffiziell ist er irgendwie schon für die Fifa unterwegs.

«Adi Hütter und seine Jungs machen einen Superjob»

Der Mann mit dem Bachelor in Sport-Management ist begehrt. Was sagt er zum Interesse der Eintracht? «Ich kommentiere Spekulationen nie. Auch jetzt nicht.» Der 67-fache Nationalspieler sagt höchstens etwas zum Frankfurter Höhenflug allgemein: «Adi Hütter und seine Jungs machen einen Superjob. Also verdienen sie es auch, im Moment in Ruhe gelassen zu werden.»

Und wie immer ist ein Gespräch mit Gelson höchst unterhaltsam. Weil es nicht nur um Fussball geht. Weil er in Blitzesschnelle von einem Gedanken zum anderen switcht. Weil er dauernd von Französisch zu Deutsch wechselt und umgekehrt. Insgesamt spricht der Junge ja sieben Sprachen!

Da kann man sich schon wie bei einem von zig Klubs umworbenen aktiven Superstar fragen: Wer macht das Rennen um Gelson?

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