Ex-Bayern-Star rechnet ab
Elber: «Fussball ist ein Sklavengeschäft»

Giovane Elber (50) ist noch heute Botschafter des FC Bayern München. In seiner Zeit als Spieler erlebte der Stürmer allerdings einige fragwürdige Momente beim deutschen Rekordmeister.
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Giovane Elber hält im Mai 2000 den DFB-Pokal in die Höhe – nur einer von vielen Titeln, die der Stürmer mit Bayern München gewann.
Foto: imago sportfotodienst

Nach wie vor ist Giovane Elber (50) der drittbeste ausländische Torschütze der Bundesliga-Geschichte, nur Lewandowski und Pizarro trafen öfter. Von seinen 133 Toren schoss er 41 für den VfB Stuttgart, dann 92 als Spieler des FC Bayern München. Der Wechsel im Sommer 1997 war allerdings alles andere als Elbers Wunsch.

«Ich wollte nicht weg, ich habe fast schon um einen neuen Kontrakt gebettelt», verrät der Brasilianer dem «Kicker». Doch der damalige VfB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder (†78) konnte dem Angebot von 6,5 Millionen Euro des deutschen Rekordmeisters nicht widerstehen. Elber: «Das hat mir die Augen geöffnet. Fussball ist teilweise ein Sklavengeschäft, die Klubs machen mit den Spielern oft, was sie wollen. Das Geschäft war und ist hart!»

Beckenbauer zerstörte Spanien-Traum

Nun gut, der frühere GC-Stürmer wurde verkauft. Im Nachhinein stellte sich die Zeit bei den Bayern als die erfolgreichste seiner Karriere heraus: drei Meistertitel, zwei DFB-Pokal-Siege und der Champions-League-Titel 2001. Für ihn war nach dem Erfolg in der Königsklasse klar, dass er etwas Neues will: «Ich hatte mit dem Klub alles gewonnen, was man gewinnen kann.»

Die Rechnung hat er aber ohne den damaligen Präsidenten Franz Beckenbauer (77) gemacht. Dieser wollte den 15-fachen brasilianischen Nationalspieler von einem Verbleib überzeugen – mit allen Mitteln. «Wie viel willst du haben, damit du bleibst?», habe der Kaiser damals gefragt. Elbers Antwort: «Franz, ich verdiene so schon viel zu viel Geld.»

Barça und Real sollen offenbar Interesse gezeigt haben. Elber: «Spanien wäre genau das gewesen, was mich gereizt hätte.» Beckenbauer liess sich jedoch nicht umstimmen, es folgten zwei weitere Jahre in München.

Hitzfeld sägte Elber ab

2003 wurde Elber Torschützenkönig, die Bayern nochmals Meister und gewannen ein weiteres Mal den DFB-Pokal. Elber hätte nicht glücklicher sein können. Wenn da nicht Trainer Ottmar Hitzfeld (73) gewesen wäre.

«Er hat mir erklärt, dass ich gehen solle, da man Roy Makaay geholt habe», blickt der 50-Jährige zurück. Widerwillig wechselte Elber also zu Lyon, zwei Jahre später zurück nach Deutschland zu Gladbach. (che)

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Bundesliga 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Bayern München
Bayern München
13
40
37
2
RB Leipzig
RB Leipzig
13
15
29
3
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund
13
12
28
4
Bayer Leverkusen
Bayer Leverkusen
13
9
23
5
TSG Hoffenheim
TSG Hoffenheim
13
6
23
6
VfB Stuttgart
VfB Stuttgart
13
-1
22
7
Eintracht Frankfurt
Eintracht Frankfurt
13
-1
21
8
1. FC Köln
1. FC Köln
13
1
16
9
SC Freiburg
SC Freiburg
13
-2
16
10
Borussia Mönchengladbach
Borussia Mönchengladbach
13
-2
16
11
Werder Bremen
Werder Bremen
13
-6
16
12
Union Berlin
Union Berlin
13
-6
15
13
Hamburger SV
Hamburger SV
13
-6
15
14
FC Augsburg
FC Augsburg
13
-10
13
15
VfL Wolfsburg
VfL Wolfsburg
13
-6
12
16
1. FC Heidenheim 1846
1. FC Heidenheim 1846
13
-16
11
17
FC St. Pauli
FC St. Pauli
13
-14
8
18
FSV Mainz
FSV Mainz
13
-13
6
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