Ben-Hatira muss bei Darmstadt gehen
Salafisten-Skandal in der Bundesliga

Änis Ben-Hatira (28) muss sich einen neuen Verein suchen. Zum Verhängnis wird ihm ein soziales Engagement.
Publiziert: 26.01.2017 um 17:39 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 05:35 Uhr
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Änis Ben-Hatira und Darmstadt gehen getrennte Wege.
Foto: imago/Revierfoto

Den Stein endgültig ins Rollen bringen die eigenen Fans vergangenen Samstag: Anhänger von Bundesligaklub Darmstadt 98 lassen beim Heimspiel gegen Gladbach auf der Tribüne Flugblätter zirkulieren. Darauf fordern sie den Klub auf, die Zusammenarbeit mit Änis Ben-Hatira zu beenden. Der Grund für diese heftige Forderung: Ben-Hatiras Engagement für die Hilfsorganisation «Ansaar International e.V.», die der Salafisten-Szene nahestehen soll.

Proteste von allen Seiten

Nach dem Fan-Protest äussern sich auch Politiker zum brisanten Thema. Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) attackiert Ben-Hatira in einer Rede: «Wir dürfen nicht akzeptieren, dass sich herausragende Persönlichkeiten für Extremisten zur Verfügung stellen.»

Weil dies alles auch den Sponsoren nicht gefallen kann, verkündet Darmstadt-Präsident Rüdiger Fritsch nun, dass eine Zusammenarbeit «nach Analyse der Gesamtsituation» keinen Sinn mehr mache, Ben-Hatiras privates humanitäres Hilfsengagement falsch sei. Der Vertrag zwischen Spieler und Klub wurde «einvernehmlich» aufgelöst.

«Gott sei Dank, ich kann das»

Und was sagt Änis Ben-Hatira? Wie heute üblich äussert sich der gebürtige Berliner auf Facebook: «Es gibt wenige Menschen, die eine grosse Verantwortung tragen, dennoch täglich in den Spiegel sehen können und sich mit stolz selbst erkennen. (HAMDOULILLAH) Gott sei Dank, ich kann das.»

Fürs erste muss sich der technische versierte Offensiv-Spieler einen neuen Verein suchen. Einem künftigen Verein dürfte klar sein: Wer Ben-Hatira holt, setzt sich gleich der Debatte über religiösen Extremismus aus. (klu)

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