Abrashi wird von albanischen Fans gefeiert
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Abschied aus der Nati:Abrashi wird von albanischen Fans gefeiert

Abrashi wird in Albanien mit Abschied überrascht
«Plötzlich wurde ich sehr emotional»

Nach 51 Länderspielen wurde Amir Abrashi am Sonntag als albanischer Nationalspieler verabschiedet. Dafür musste er gar seinen Umzug verschieben.
Publiziert: 17:26 Uhr
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Aktualisiert: 17:27 Uhr
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Nach 51 Länderspiele für Albanien wird GC-Captain Amir Abrashi am Sonntag in Tirana verabschiedet.
Foto: Zvg

Darum gehts

  • GC-Captain Amir Abrashi verabschiedet sich vom albanischen Nationalteam in Tirana
  • Abrashi erhielt überraschend Einladung zum Quali-Spiel gegen England in Albanien
  • Nach 51 Länderspielen wurde der 35-jährige Fussballer emotional verabschiedet
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Tobias WedermannFussballchef

Standing Ovations in Tirana statt Zügeln in Zürich. Eigentlich ist GC-Captain Amir Abrashi gerade mit seinem Umzug beschäftigt, die Schlüsselübergabe seiner alten Wohnung musste er aber kurzfristig umplanen. Zwischen Zügelkisten und seiner Reha hat am Samstag plötzlich der albanische Verband angerufen: «Sie meinten, dass sie mich gerne in Tirana beim Quali-Spiel gegen England verabschieden möchten und ob ich kurzfristig Zeit hätte, nach Albanien zu kommen», sagt Abrashi zu Blick. Fast zeitgleich seien auch schon die Flugtickets im Mail-Postfach eingetroffen, Stunden später sitzt Abrashi mit seiner Ehefrau im Flieger nach Tirana. «Ich musste notfallmässig noch einen Coiffeur organisieren, damit ich bei der Verabschiedung eine gute Falle mache», scherzt der 35-Jährige.

Nachdem sich die englischen Superstars um Harry Kane, Jude Bellingham und Co. warm gemacht haben, wird der Lokalheld im Air Albania Stadium nach 51 Länderspielen verabschiedet – zuerst mit einer Rede von Verbandspräsident Armand Duka und einer anschliessenden Ehrenrunde. «Als alle Fans im Stadion aufgestanden sind und mir zugejubelt haben, wurde ich plötzlich sehr emotional. Es wird dir in diesem Moment klar: Deine Zeit ist jetzt wirklich zu Ende und ein schönes Kapitel schliesst sich», erklärt Abrashi. Im Anschluss wurde der GC-Captain in die Präsidentenloge eingeladen und verfolgte dort die 0:2-Niederlage seiner Teamkollegen gegen die Engländer. Albanien träumt mit dem sicheren Playoff-Platz aber weiterhin von der ersten WM-Teilnahme.

Vom Stammspieler zum Führungsspieler an der Seitenlinie

Bei der ersten Teilnahme an einem grossen Turnier, bei der EM 2016, war Amir Abrashi mittendrin. «Schon die Qualifikation war total verrückt mit dem Sieg in Portugal zum Auftakt, dem abgebrochenen Spiel in Belgrad, als es plötzlich gar nicht mehr um Fussball ging. Wie wir damals von den albanischen Fans für die EM-Quali gefeiert wurden, werde ich nie vergessen. Das war einmalig in meiner Karriere.» Als Dank bekommt der gebürtige Thurgauer zusammen mit seinen Mitspielern einen Diplomatenpass, an der EM in Frankreich spielt er alle Partien als unangefochtener Stammspieler durch – auch gegen die Schweizer Nati, die Abrashi auf Stufe U21 verlassen hatte. «Natürlich war das ein spezielles Spiel, aber der erste EM-Sieg gegen Rumänien war dann viel bedeutender», so Abrashi.

Zuletzt veränderte sich seine Rolle in der Nationalmannschaft vom Stammspieler zum Führungsspieler an der Seitenlinie, ehe er – für ihn total überraschend – für seine zweite EM in Deutschland nominiert wird. «Ich habe nicht gespielt, aber habe jede Minute geliebt beim Nationalteam. Ich konnte die Jungen pushen und unterstützen, habe mich auf jedes Training gefreut und geschaut, dass die Stimmung gut ist. Diese neue Rolle hat mich auch als Mensch weitergebracht – ich konnte dem Verband, dem ich viel zu verdanken habe, so auch nochmals etwas zurückgeben.» Mit dieser Erfahrung im Gepäck arbeitet Abrashi nun auch an seinem Trainerdiplom beim albanischen Verband.

Comeback für Super-League-Rückrunde

Weckt der Abschied aus der Nationalmannschaft auch Gedanken an das Karriereende bei der GC-Identifikationsfigur, die bei den Hoppers noch einen Vertrag bis zum Saisonende besitzt? «Es wäre falsch, wenn man sich in meinem Alter nicht Gedanken machen würde», antwortet der 35-Jährige. Die erste Priorität habe aber, dass er jetzt möglichst schnell wieder auf den Platz kommt nach seiner Oberschenkelverletzung. «Ich habe erst zwei Einsätze diese Saison, ich vermisse es sehr und arbeite hart, um bald wieder dem Team und dem Verein zu helfen – und hoffentlich Punkte mit den Fans zu feiern.»

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