Zweite statt erste Liga
Kobel erklärt seinen Wechsel zu Stuttgart

Gregor Kobel (21) war letzte Saison der jüngste Bundesliga-Stammtorwart und ist nun der Hoffnungsträger des VfB Stuttgart. Doch wie tickt der Zürcher? BLICK hat ihn getroffen.
Publiziert: 25.06.2019 um 15:46 Uhr
Gregor Kobel (ganz rechts) scheint sich schon mit seinen neuen Teamkollegen zu verstehen.
Foto: imago images / Pressefoto Baumann
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Andreas Böni

Wer Gregor Kobel die Hand schüttelt, der spürt dessen Fingerspitzen auf dem Handgelenk. Der Mann ist ein Hüne (1,95 Meter), dementsprechend gross auch seine Hände.

Seit Montag ist er Goalie von Bundesliga-Absteiger VfB Stuttgart, ausgeliehen von Hoffenheim. Doch warum geht er in die 2. Liga, statt das Angebot von Bundesligist Augsburg anzunehmen? Dort stand er in der Rückrunde als Stammgoalie im Tor und half mit, den Abstieg zu verhindern.

Kobel zu BLICK: «Erst mal ist Stuttgart eine Riesen-Adresse mit einer tollen Tradition und hat Woche für Woche 50' 000 Fans im Stadion. Und zweitens ist es für mich sehr wichtig, stetig an mir zu arbeiten und mein Torwart-Spiel immer weiter zu verbessern.»

Heisst konkret? «Das Ziel in Stuttgart heisst Aufstieg, da musst du in jedes Spiel, um es zu gewinnen, darüber hinaus kommt mit Tim Walter ein neuer Trainer, der offensiv spielen lassen will, von hinten heraus. Da bist du als Torhüter eigentlich der erste Aufbauer. Das wird eine riesige Herausforderung.»

Kobel ist jung, selbstbewusst – und gleichzeitig ziemlich reif. Aufgewachsen in Zürich als Sohn von ZSC- und Davos-Hockeyspieler Peter. «Ich kam von Anfang an mit Sport in Kontakt. Ich weiss noch, wie ich mit drei, vier Jahren in der HCD-Kabine stand und zu Arno Del Curto hochschaute.»

Mama stellt sicher, dass er schulisch gut ist. Er macht die Sek, besucht das Kunst- und Sportgymi Rämibühl. Er wird GC-Junior und Hoppers-Fan, «obwohl es in meiner Familie mehr FCZ-Fans gibt». Und nervt sich darüber, dass er als Stadtzürcher 40 Minuten in den Campus nach Niederhasli fahren muss. «Das war neben der Schule extrem anstrengend.»

In der skandalgeschüttelten Junioren-Abteilung von GC setzt man nicht auf ihn. Hoffenheim erkennt sein Talent. Mit 16 verlässt er die Familie und zieht nach Deutschland. Erst in eine Gastfamilie, dann in die erste eigene Wohnung in Hoffenheim, dem 2000-Seelen-Dorf.

Kahn ist sein Vorbild

«Es war schwierig, mit 16 wegzugehen», sagt Kobel. «Waschen, Kochen, mit Geld umgehen. Als Junior verdienst du ja nicht viel. Aber ich wurde extrem schnell erwachsen. Es war ganz anders, in einer Mannschaft von Männern umgeben zu sein, die schon Kinder haben, als von Jugendlichen im Gymi.» Sein Vorbild ist Oliver Kahn, «weil er von den Gegnern gefürchtet wurde».

Hoffenheim lässt ihn nicht einfach ziehen

Letzte Saison war er jüngster Bundesliga-Goalie, das macht ihn «extrem stolz, es ist einfach schön als Schweizer».

Verständlich, dass Hoffenheim sein Talent nicht verkaufen wollte. Augsburg machte ein Kaufangebot, aber Kobels Besitzer-Klub lehnte ab. So heisst die Lösung laut deutschen Medien: Vertragsverlängerung bis 2021, Leihe nach Stuttgart, das bei Aufstieg eine Kaufoption besitzt. Hoffenheim erhält eine Rückkaufoption, falls man Stammtorwart Oliver Baumann (29) dereinst durch Kobel ersetzen will.

So oder so: Es sind rosige Aussichten für den Schweizer.

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2. Bundesliga
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Fortuna Düsseldorf
Fortuna Düsseldorf
8
4
17
2
1. FC Magdeburg
1. FC Magdeburg
8
8
16
3
SC Paderborn 07
SC Paderborn 07
8
7
16
4
Karlsruher SC
Karlsruher SC
8
5
16
5
Hamburger SV
Hamburger SV
8
11
15
6
Hannover 96
Hannover 96
8
3
13
7
1. FC Köln
1. FC Köln
8
7
12
8
SV 07 Elversberg
SV 07 Elversberg
8
5
12
9
Hertha BSC
Hertha BSC
8
-1
11
10
SpVgg Greuther Fürth
SpVgg Greuther Fürth
8
3
10
11
1. FC Nürnberg
1. FC Nürnberg
8
-5
10
12
1. FC Kaiserslautern
1. FC Kaiserslautern
8
-2
9
13
Schalke 04
Schalke 04
8
-3
8
14
SSV Ulm 1846
SSV Ulm 1846
8
-2
7
15
Eintracht Braunschweig
Eintracht Braunschweig
8
-10
7
16
SV Darmstadt 98
SV Darmstadt 98
8
-7
6
17
SC Preußen 06 Münster
SC Preußen 06 Münster
8
-5
5
18
SSV Jahn Regensburg
SSV Jahn Regensburg
8
-18
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