Der FCZ suchte sein Heil von Beginn an in der Offensive. Doch schon in der 6. Minute gabs den ersten Dämpfer für die Zürcher: Cesar musste nach einem rüden Einsteigen von Zanni verletzt vom Platz, für den Brasilianer kam Nef. Kaum hatte der FCZ diesen Verlust verkraftet, war das Spiel auch für Rafael zu Ende – Oberschenkelverletzung.
Lucien Favre war zum zweiten Wechsel gezwungen – und bei diesem bewies er ein goldenes Händchen. Denn Rafael-Ersatz Alphonse tanzte 120 Sekunden nach seiner Einwechslung die gesamte Basler Abwehr aus und schlenzte den Ball vors Tor, wo sich Keita in den Ball warf und zur FCZ-Führung vollendete. Ein schmerzhaftes Tor, nicht nur für Basel. Denn Zuberbühler touchierte Keita bei seinem Abwehrversuch Keita mit dem Schuh im Gesicht.
Mit dem 1:0 für Zürich ging es in die Pause. Und aus dieser kamen die Basler voller Energie zurück. Je länger das Spiel dauerte, desto grösser wurde der Druck des Titelverteidigers. Immer öfter konnte sich der FCZ nur noch mit Fouls helfen.
So auch Inler mit einer Intervention in der 72. Minute. Es war ein Foulspiel mit Folgen. Petric lief zum Freistoss an – und versenkte das Leder zum 1:1 im Netz. Ausgerechnet Petric, der nach seinem Wechsel von GC in Basel einst alles andere als freundlich empfangen worden war.
Nun war der FCZ stehend k.o. Doch mit dem letzten Angriff schaffte die Favre-Elf doch noch den nicht mehr für möglich gehaltenen Meistertreffer. Stahel schlug den Ball von der Seite quer in den Strafraum, dort stand Filipescu goldrichtig und machte den FCZ zum Meister!
Unschöne Szenen dann nach dem Abpfiff: Die FCZ-Fans und ihre Lieblinge wollten feiern, doch eine Horde von Basler Chaoten liess sie nicht. Die völlig durchgeknallten «Anhänger» des entthronten Champions griffen die Spieler des Gegners tätlich an und schossen mit Raketen aufs Feld. Tumultartige Szenen auf dem Rasen des St. Jakob-Parks und vor der Arena.
Der Freude der Zürcher Fans tat dies keinen Abbruch. In einer gesicherten Ecke des Stadions feierten sie den zehnten Titel des Stadtklubs – und den Sturz des einst als unbesiegbar geltenden Goliath aus Basel.
Der FC Basel, der erstmals seit 59 Spielen (!) wieder ein Super-League-Spiel im eigenen Stadion verlor, steht nun mit leeren Händen da. Zweimal, in Cup und Meisterschaft, war der FCZ der Spielverderber, einmal der FC Middlesbrough.
St. Jakob-Park. -- 32712 Zuschauer. -- (ausverkauft). -- SR Busacca. -- Tore: 30. Keita 0:1. 72. Petric 1:1. 93. Filipescu 1:2. |
Basel: Zuberbühler; Zanni, Majstorovic, Nakata, Berner; Ba; Ergic, Delgado (91. Smiljanic), Chipperfield (86. Sterjovski); Petric, Eduardo (56. Carignano). |
Zürich: Leoni; Stahel, Filipescu, Von Bergen, Schneider; Margairaz (73. Stanic), Dzemaili, Inler, César (6. Nef); Rafael (29. Alphonse), Keita. |
Bemerkungen: Basel ohne Degen, Kuzmanovic (beide gesperrt), Yakin, Dzombic (beide verletzt), Mesbah, Baykal (beide nicht im Aufgebot), FCZ komplett. 5. César nach Zusammenprall mit Zanni mit Schulterverletzung ausgeschieden. 28. Rafael mit Oberschenkelverletzung ausgeschieden. Verwarnungen: 6. Delgado, 25. Von Bergen, 38. Schneider, 45. Margairaz (alle Foul), 58. Leoni (Zeitverzögerung), 80. Petric, 83. Filipescu (beide Foul). -- Zuschauerausschreitungen nach Spielschluss. |
Christian Gross (Trainer Basel): «Wir wollten eine gute Saison krönen. Schade, dass es uns nicht gelungen ist. Das ist sehr, sehr bitter. Nach dem Ausgleich von Petric haben wir es aber nicht verstanden, das Spiel zu beruhigen und den Ball besser in den eigenen Reihen zu halten. Zweimal waren wir nicht konzentriert genug, zweimal hat es ein Gegentor gegeben. Am Schluss fehlte uns die Frische, um ein an sich gutes Heimspiel erfolgreich zu beenden. Die Ausschreitungen verurteile ich, aber es ist jetzt nicht an mir, diese Szenen zu beschreiben. Ich will das Sportliche analysieren, und da bleibt eine riesige Enttäuschung. Obwohl wir mehr Punkte geholt haben als in der letzten Saison, haben wir unser Hauptziel nicht erreicht. Das ist sehr, sehr bitter.»
Christian Gross (Trainer Basel): «Wir wollten eine gute Saison krönen. Schade, dass es uns nicht gelungen ist. Das ist sehr, sehr bitter. Nach dem Ausgleich von Petric haben wir es aber nicht verstanden, das Spiel zu beruhigen und den Ball besser in den eigenen Reihen zu halten. Zweimal waren wir nicht konzentriert genug, zweimal hat es ein Gegentor gegeben. Am Schluss fehlte uns die Frische, um ein an sich gutes Heimspiel erfolgreich zu beenden. Die Ausschreitungen verurteile ich, aber es ist jetzt nicht an mir, diese Szenen zu beschreiben. Ich will das Sportliche analysieren, und da bleibt eine riesige Enttäuschung. Obwohl wir mehr Punkte geholt haben als in der letzten Saison, haben wir unser Hauptziel nicht erreicht. Das ist sehr, sehr bitter.»