«Gerd war sehr nett und sympathisch. Ihm war aufgefallen, dass es für mich in einem solchen Spiel nicht einfach war, und er war wirklich cool. Ich habe sogar mein Trikot mit ihm getauscht», beschreibt Gilbert Guyot den kürzlich verstorbenen Gerd Müller (†75).
15. November 1972 in Düsseldorf. Die Schweizer Nationalmannschaft ist zu Gast gegen Deutschland. Bei den Deutschen steht der «Bomber der Nation» auf dem Platz und zeigt gegen die Nati einen riesigen Match. Er erzielt vier Tore und liefert einen traumhaften Assist für Günter Netzer beim 5:1-Sieg.
Frischgebackener Europameister
«Was war Deutschland für eine Mannschaft damals: Beckenbauer, Breitner, Hoeness, Netzer, Müller und wie sie alle hiessen. Das war für uns eine Nummer zu gross!», schwärmt Karli Odermatt über die Mannschaft von damals. Dem pflichtet auch sein ehemaliger Nati-Kollege Guyot bei. Aber: «Wir hatten trotzdem eine gute Mannschaft mit Odermatt, Kuhn und Co. Die Deutschen bereiteten sich aber auf die WM vor und es war die Einweihung des Stadions in Düsseldorf. Dort haben wir dann gegen die besten Spieler der Welt gespielt und da war noch er. Und seine Fähigkeiten waren natürlich bekannt.»
Gilbert Guyot (geboren am 4. Juli 1948) spielt seine gesamte Karriere für Servette. 1967 debütiert er mit 19 Jahren für die erste Mannschaft der «Grenats». Der Libero kommt von 1969 bis 1976 zu 20 Einsätzen für die Schweizer Nationalmannschaft. Mit Servette gewinnt er dreimal den Cup, dreimal den Ligacup und einmal die Schweizer Meisterschaft. In seinen letzten Jahren als aktiver Spieler amtet er zudem als Captain seines Teams. 1982 beendet er seine aktive Karriere, ist dem Fussball aber einige Zeit als Trainer erhalten geblieben. Nebenbei hat er eine Bar namens «Libero» betrieben.
Gilbert Guyot (geboren am 4. Juli 1948) spielt seine gesamte Karriere für Servette. 1967 debütiert er mit 19 Jahren für die erste Mannschaft der «Grenats». Der Libero kommt von 1969 bis 1976 zu 20 Einsätzen für die Schweizer Nationalmannschaft. Mit Servette gewinnt er dreimal den Cup, dreimal den Ligacup und einmal die Schweizer Meisterschaft. In seinen letzten Jahren als aktiver Spieler amtet er zudem als Captain seines Teams. 1982 beendet er seine aktive Karriere, ist dem Fussball aber einige Zeit als Trainer erhalten geblieben. Nebenbei hat er eine Bar namens «Libero» betrieben.
Nur Monate zuvor holten die Deutschen ihren ersten EM-Titel, Müller krönte sich mit vier Treffern in Belgien zum Torschützenkönig. Guyot weiss, wovon er spricht, denn er war mit der schwierigen Aufgabe beauftragt, den Super-Stürmer zu decken. Da er eher ein Libero war, sei es für ihn «etwas schwierig» gewesen.
Der langjährige Servette-Spieler beschreibt sich eigentlich selbst als schnellen Spieler, aber «was mich am meisten beeindruckt hat, war, dass ich aber gegen ihn ohne Chance gewesen bin», sagt Guyot mit einem Lachen, «ich konnte nichts machen».
«Es tut im Herzen weh»
Trotz der hohen Niederlage merkt man dem Waadtländer an, dass diese Partie eine besondere Erinnerung für ihn ist. «Es war ein super Spiel. Ich hatte das Glück, gegen viele Grössen der damaligen Zeit zu spielen.» Damals waren es die Deutschen, die zwei Jahre später auch Weltmeister wurden.
Durch die guten Erinnerungen an Müller hat ihn dessen Todesmeldung tief getroffen. «Es zeigt, dass wir menschlich sind – auch ich. Er wurde 75 und ich bin 73. Es tut einem im Herzen weh, dass – nicht wenige – Spieler, die man im Leben angetroffen hat, verschwinden. Es ist Teil des Lebens.»
Nicht mehr ein ganz so grosser Teil seines Lebens ist das Fussball-Business. Nach seiner Karriere war Guyot noch lange als Trainer tätig, stand bei Junioren und einigen Mannschaften in der ersten Liga an der Seitenlinie. Doch: «Mit 65 machte ich Schluss», erzählt er. Ganz ohne Fussball kann der 20-fache Nati-Spieler aber nicht. Er sei immer noch fussballbegeistert und bei allem im Bilde. Besonders, wenn es um seinen Verein Servette gehe.