Hooligans schlagen nach Skandalspiel SRF-Kameramann k.o.
Anzeige gegen FCZ-Chaoten

Pure Gewalt: FCZ-Chaoten schlagen beim Letzigrund-Stadion einen SRF-Kameramann zusammen.
Publiziert: 26.05.2016 um 22:10 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 10:05 Uhr
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Nach dem Abstieg kam es in der Innenstadt zu Randalen. Dabei wurde auch ein SRF-Kameramann verletzt.
Foto: Johannes Dietschi
Jessica von Duehren und Martin Arn

Nach dem Abstieg des FCZ setzt am Mittwochabend bei einigen Fans der Verstand aus: Erst stürmen die maskierten Chaoten die Katakomben des Letzigrunds, danach randalieren sie in der Innenstadt weiter. Dabei wird auch ein Kameramann des SRF zum Opfer.

Das Team der «Tagesschau» ist im Kreis 4 unterwegs, um über die Ausschreitungen zu berichten. «Die SRF-Equipe parkierte ihr Fahrzeug in einer Seitenstrasse. Dort war alles ruhig», sagt Gregor Meier, Nachrichtenchef von SRF, gegenüber BLICK.

«Es wurde mehrfach gegen den Kopf geschlagen»

Doch als das TV-Team gegen 23.30 Uhr aussteigen will, wird es plötzlich von einer «grösseren Gruppe» von Chaoten überrascht und sofort tätlich angegriffen. «Dabei wurde ein Kameramann verletzt. Er wurde mehrfach von Schlägen am Kopf getroffen», sagt Meier. Ausserdem sei grosser Sachschaden am Fahrzeug entstanden, «und die ­Kamera wurde entwendet».

Der Verletzte muss zwar nicht hospitalisiert werden, befindet sich aber nach wie vor in ärztlicher Abklärung. SRF hat inzwischen Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Das bestätigt auch Stadtpolizei-Sprecherin Judith Hödl: «Wir können den Fall bestätigen, eine Anzeige läuft.»

Weitere Anzeigen seien im Zusammenhang mit den Randalen bisher aber nicht bei der Stadtpolizei Zürich eingegangen.

FCZ-Coach Uli Forte krebst zurück

FCZ-Trainer Uli Forte meldet sich am Donnerstag ebenfalls noch einmal zu Wort. Er hatte nach Spielschluss vor dem aufgebrachten Mob fliehen müssen, als er bei SRF ein ­Interview gab.

An der Pressekonferenz nach dem Spiel hatte Forte zunächst Verständnis gezeigt. «Ich kann den Fans nicht böse sein. Natürlich sind sie frustriert.» Zwölf Stunden später folgt dann die Richtigstellung. Forte: «Mein Verständnis gegenüber den emotionalen Ausbrüchen und der Enttäuschung der Fans galt lediglich dem Auspfeifen und höchstens dem Werfen von Gegenständen aufs leere Spielfeld. Keinesfalls akzeptiere ich jedoch jegliche Form von Gewalt und Sachbeschädigung!»

Am Sonntag ist das Letzigrund erneut Schauplatz ­eines höchst emotionalen Spiels: Im Cupfinal treffen ausgerechnet der FCZ und Lugano aufeinander.

In Zürich rechnet man nach den schweren Ausschreitungen vom Mittwoch mit dem Schlimmsten!

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