Anfang April kam es in Nyon auf dem Gelände der Union of European Football Associations (Uefa) zu einem Polizeieinsatz. Blick weiss: Mehrere Personen sind von der Justiz ins Visier genommen worden – es gehe um Handlungen, die der «Korruption» ähneln.
Zwei Monate vor Beginn der EM befinden sich die Büros der Organisation in Nyon in Aufruhr. Die 24 qualifizierten Nationen bereiten sich auf das grosse Turnier vor, die letzten Vorbereitungen sind in vollem Gange.
Doch das Tun am Genfersee wird damals von der Waadtländer Kantonspolizei gestört. «Die Waadtländer Staatsanwaltschaft bestätigt eine strafrechtliche Untersuchung, die auch einen Polizeieinsatz am Sitz der Uefa umfasste», teilen die kantonalen Justizbehörden mit. Viele Personen, darunter einige Mitarbeiter der Uefa, wurden befragt.
Uefa hat Mitarbeiter entlassen
Zwei Personen haben seither sogar vier Monate im Gefängnis verbracht. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurde die erste Person diesen Mittwoch entlassen, die zweite wird am Freitag freigelassen. Die Staatsanwaltschaft weigert sich jedoch zu bestätigen, ob die beiden Personen bei der Uefa tätig sind. «Die laufenden Ermittlungen werden in den kommenden Monaten fortgesetzt», heisst es. «Die beiden Angeklagten – für die bekanntlich die Unschuldsvermutung gilt – befinden sich seit dem 7. April 2021 in Haft.»
Die Gründe für die Befragungen und die Festnahmen sind nicht bekannt. Gemäss Blick-Quellen geht es um Vorgänge, die unter Korruption fallen könnten.
Die Uefa selbst meint, man habe «sofort und umfassend mit den Schweizer Behörden kooperiert, als sie in dieser Angelegenheit kontaktiert wurde». Die Untersuchung betreffe «bestimmte Aktivitäten früherer Mitglieder» ihrer IT-Abteilung, so der Verband. Man habe die Arbeitsverträge der beiden «mit sofortiger Wirkung» aufgelöst.