Die AXA Women's Super League in der Winterpause
Jetzt ist Malaurie Granges einfach Schreinerin

Für rund zweieinhalb Monate ruht der Spielbetrieb in der AXA Women’s Super League. Für die Spielerinnen ist es nicht einfach eine Zeit der Entspannung. Sondern eine Phase, in der sie mehr bei der Arbeit erscheinen.
Publiziert: 21.12.2022 um 00:01 Uhr
|
Aktualisiert: 20.12.2022 um 11:33 Uhr
Dies ist ein bezahlter Beitrag, präsentiert von der AXA
Malaurie Granges bei der Arbeit als Schreinerin.
Foto: Karl-Heinz Hug

Wer mit dem Auto über den Grossen Sankt Bernhard Richtung Piemont fährt, kommt an dem kleinen Ort im Tal vorbei: Bovernier. Unweit von Martigny, aber weit weg von Bern. Noch einmal ein paar Kilometer bergauf und man kommt nach Sembrancher. Dort wohnt Malaurie Granges (20), in Bovernier arbeitet sie. Als Schreinerin. Im Winter noch etwas mehr als in den wärmeren Jahreszeiten.

Malaurie Granges gehört zu den grössten Talenten des Schweizer Frauenfussballs, ist Junioren-Internationale und hat diese Saison schon sechs Tore für die YB-Frauen geschossen. Damit ist sie Top-Torschützin des Teams. Das Wankdorf ist von Bovernier mit dem Auto rund 1,5 Stunden, mit Zug und Bus gar drei Stunden entfernt. Trotzdem ist dieser Weg für Granges Alltag.

«Ich arbeite nicht 100 Prozent, und mein Arbeitgeber zeigt sich flexibel und geduldig», beginnt Granges zu erzählen. «Am Montag, Dienstag und Mittwoch verlasse ich die Schreinerei um etwa 14.30 Uhr und nehme um 15.11 Uhr den Zug nach Bern.» Grosso modo arbeite sie also 70 Prozent, mit zeitgebundenem Lohn. Dreimal die Woche trainiert sie in Bern, am Dienstag darf sie ihre Einheit in Martigny bei den Jungs absolvieren. Auch der Klub zeigt sich also flexibel.

Der Quervergleich durch die AXA Women’s Super League zeigt: Wer in der Schweiz eine Top-Fussballerin anstellt, muss Kompromisse eingehen. Es gilt, die zwei Jobs (wenn man denn den Fussball als einen bezeichnen kann) unter einen Hut zu bekommen. Damit der Frauenfussball in dieser Form in der Schweiz existieren kann, braucht es also auch zahlreiche flexible Firmen.

Deshalb unterstützt die AXA den Frauenfussball

Seit August 2020 gibt es die AXA Women's Super League. Die AXA ist damit Sponsorin der höchsten Frauenfussball-Liga der Schweiz. Das Markenversprechen «Know You Can» gilt auch für dieses Sport-Engagement – die Spielerinnen der AXA Women's Super League sollen bei der Erreichung ihrer Ziele und Träume unterstützt werden. Mit dem Ziel, dass der Frauenfussball die Anerkennung erhält, die er verdient.

Seit August 2020 gibt es die AXA Women's Super League. Die AXA ist damit Sponsorin der höchsten Frauenfussball-Liga der Schweiz. Das Markenversprechen «Know You Can» gilt auch für dieses Sport-Engagement – die Spielerinnen der AXA Women's Super League sollen bei der Erreichung ihrer Ziele und Träume unterstützt werden. Mit dem Ziel, dass der Frauenfussball die Anerkennung erhält, die er verdient.

Zeit zum Arbeiten

In den nächsten Wochen können die Arbeitgeber aber profitieren. In der Frauen-Liga ist seit Anfang Dezember und bis in den Februar hinein Winterpause. Auch wenn der Trainingsbetrieb natürlich schon viel früher nach Weihnachten wieder beginnt. Das heisst: Zeit zum Arbeiten, im Fall von Granges in der Schreinerei. Wobei sie sogleich relativiert: «Ich gestatte mir gar keine wirkliche Unterbrechung und gehe joggen oder mache Übungen mit dem Ball. Mitte Januar geht auch das Team-Training wieder los.»

Schliesslich haben sie ein «verrücktes Ziel», wie sie es selbst nennt. Eines Tages wirklich nur vom Fussball leben können. Das heisst für die junge Malaurie aus dem abgelegenen Val d’Entremont: «Ich möchte in die Nati und bei einem der grossen Klubs im Ausland spielen.»

Kürzere Wege bei Naomi Mégroz

Eine, die sich diesen Traum bereits erfüllt hat, ist Naomi Mégroz (24). Die Zürcher Verteidigerin spielte von 2019 bis 2021 zwei Saisons beim SC Freiburg in der Bundesliga. Mittlerweile ist die Schweizer Internationale zum FC Zürich zurückgekehrt und steht mit ihm in der Champions League.

Naomi Mégroz arbeitete bis im Sommer in einem Fitness-Center.
Foto: Sven Thomann

Wenn Mégroz über ihr Berufsleben spricht, so klingt es in vielerlei Hinsicht ähnlich, wie wenn Granges es tut: ausser, dass die Wege kürzer sind. Ihr Arbeitsplatz liegt in Zürich-Altstetten, nur etwas mehr als einen Kilometer vom Letzigrund entfernt. Wobei die FCZ Frauen nicht dort trainieren und spielen, sondern meist im Heerenschürli in Zürich-Schwamendingen. So oder so: Die Flexibilität ist auch bei ihr ein grosses Thema.

Als Blick Mégroz im letzten Sommer besuchte, arbeitete sie noch im Fitnesscenter und kündigte bereits einen Jobwechsel an, den sie mittlerweile längst vollzogen hat. Die Fussballerin ist Rezeptionistin in einem Altersheim – und dies mit ganzem Herz: «Ich habe das Sport-KV gemacht und arbeite sehr gerne im Altersheim-Umfeld.» Sie könne sich auch gut vorstellen, nach der Karriere in diesem Bereich tätig zu bleiben – sollten sich keine Möglichkeiten im Sport auftun.

Schon früher dort gearbeitet

Auch hier gilt: Der Arbeitgeber zeigt sich so flexibel wie irgendwie möglich. «Ich hatte bereits vor meinem Wechsel nach Deutschland hier gearbeitet und es sehr geschätzt. Als ich dann hörte, dass eine Stelle frei wird, habe ich mich sofort beworben.»

Für Mégroz ist die Winterpause eine Zeit, in der sie den Arbeitgeber etwas für seine Flexibilität entschädigen und mehr arbeiten kann. «Wobei: Ein paar wenige freie Tage müssen dann schon auch sein», lacht sie. Schliesslich geht die Gruppenphase der Women’s Champions League bis in die Weihnachtswoche hinein. Der FCZ empfängt heute im Schaffhauser Exil Arsenal mit Lia Wälti und Noelle Maritz. Die anderen Schweizer Klubs sind dann bereits zweieinhalb Wochen in der Winterpause.

Das Beispiel von Naomi Mégroz zeigt aber auch: Jemand, der eine Fussballerin anstellt, «leidet» nicht darunter. Sonst hätte das Altersheim die Spielerin ja nicht ein zweites Mal zu sich geholt. Durch ihre sportlichen Erfahrungen sind Mégroz und Co. disziplinierte, leistungsbereite Team-Playerinnen – und ausserdem sehr dankbare Mitarbeiterinnen. Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber können trotz geringerer Pensen stark von ihnen profitieren.

Wie verbringt die Schwedin den Winter?

So auch der FC Aarau und damit Sara Nilsson (27). Die Frage nach der Vereinbarkeit von Beruf und Sport, insbesondere im Winter, hat bei ihr nochmals eine andere Dimension: Sie ist Schwedin und erst seit genau einem Jahr in der Schweiz. Zwar versteht Nilsson mittlerweile gut Hoch- und teils auch Schweizerdeutsch. Aber dennoch: Wie erlebt man den täglichen Spagat zwischen Training und Arbeit als Ausländerin?

Sara Nilsson spielt seit Anfang 2022 in Aarau.
Foto: Hans Riegler


Nilsson hatte Anfang 2022 nach zweieinhalb Saisons in Italien (San Gimignano und Verona) in die Schweiz gewechselt. Zwar hiess es schon in den ersten Artikeln der «Aargauer Zeitung» nach ihrer Ankunft, sie fühle sich wohl, aber: Wo findet man als schwedische Fussballerin hier einen (Teilzeit-)Job? Die Antwort im Fall der Aarauerin: in Winterthur.

Nilsson ist Research Assistant an der ZHAW School of Management and Law, Abteilung International Business. In diesem Fach hat sie selbst auch ein Studium abgeschlossen. «Es ist ein Studienbereich, in dem viel Englisch gesprochen wird, wir sind auch ein sehr internationales Team», sagt sie zu ihrer Arbeitsstelle. In der Abteilung ist sie eine Art Allrounderin, die viele verschiedene Aufgaben wahrnimmt. «Lustig, das entspricht eigentlich meiner Rolle auf dem Fussballplatz», lacht die Mittelfeldspielerin, die normalerweise ein 50-Prozent-Arbeitspensum absolviert.

Während Malaurie Granges im Wallis joggt und Naomi Mégroz an der Altersheim-Rezeption steht, spielen sich die Tage rund um den Jahreswechsel für Nilsson verständlicherweise andernorts ab. Vor wenigen Wochen erklärt sie am Telefon, dass sie für einige Wochen zurück nach Schweden fliegen werde. «Heute – und in einem Berufsfeld wie meinem – ist es ja kein Problem mehr, einige Tage aus der Ferne zu arbeiten.» Sie freute sich damals auf die Reise in die Heimat und zur Familie, die sie in den letzten Jahren viel zu selten sah.

Wenige Tage später erhält diese Winterreise indes eine neue Dimension: Im letzten Spiel vor der Pause erleidet Nilsson einen Kreuzbandriss. Die Saison ist für sie damit zu Ende. Nach Schweden reist sie über Weihnachten trotzdem. Und: Sie erhöht über die Festtage sogar ihr Arbeitspensum ein bisschen.

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Axa Women’s Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Servette FC Chenois
Servette FC Chenois
12
20
27
2
FC Zürich
FC Zürich
12
10
25
3
FC Basel
FC Basel
11
18
25
4
BSC Young Boys
BSC Young Boys
12
14
21
5
FC St. Gallen 1879
FC St. Gallen 1879
11
12
20
6
Grasshopper Zürich
Grasshopper Zürich
11
5
17
7
FC Aarau
FC Aarau
11
-8
14
8
FC Luzern
FC Luzern
11
-11
8
9
FC Rapperswil-Jona
FC Rapperswil-Jona
12
-29
4
10
Frauenteam Thun Berner Oberland
Frauenteam Thun Berner Oberland
11
-31
2
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