Darum gehts
- Uefa sehr zufrieden mit EM 2025. Schweiz war hervorragende Gastgeberin
- Trotz finanziellen Verlusts wird das Turnier als Investition betrachtet
- 29 von 31 Spielen ausverkauft, über 650'000 Fans im Stadion
Wie zufrieden ist die Uefa mit der EM 2025?
Die Uefa ist super happy, stolz und euphorisch. Nicht nur war die Schweiz eine hervorragende Gastgeberin, auch die vielen internationalen Fans waren der Wahnsinn. Wir werden am Ende 29 von 31 Spielen ausverkauft haben. So etwas hat es noch nie gegeben. Auch die insgesamt über 650’000 Fans im Stadion sind ein neuer Rekord.
Haben Sie mit einer solchen Euphorie gerechnet?
Wir haben schon daran geglaubt. Aber so sehr habe ich das auch nicht erwartet. Ich hatte mehrfach Tränen in den Augen. Es war wahnsinnig schön, mitanzusehen, wie sich da ein Land gerade in den Frauenfussball verliebt.
Wie haben Sie die letzten Wochen erlebt?
Ich habe jeden Tag ein Spiel besucht und versucht, in allen acht Host-Cities vor Ort zu sein.
Was war Ihr Highlight?
Es gab so viele. Allen voran die Schweizer Spiele: der Sieg gegen Island, das dramatische Unentschieden gegen Finnland oder das Spalierstehen der Spanierinnen nach dem Viertelfinal-Aus. Auch der spektakuläre Viertelfinal zwischen Frankreich und Deutschland war etwas ganz Besonderes.
Trotz des positiven Fazits steht am Ende ein finanzieller Verlust von mehreren Millionen.
Das finanzielle Ergebnis dieser EM wird am Ende positiver sein als erwartet. Aber es ist kein Verlust, sondern eine Investition. Bereits dieses Turnier hätte schwarze Zahlen geschrieben, wenn wir das Preisgeld nicht um 156 Prozent erhöht hätten. Das haben wir bewusst gemacht, damit Klubs und Verbände vom Turnier profitieren können.
Könnte man nicht noch mehr junge Menschen für den Fussball begeistern, wenn nicht alle grossen Spiele erst um 21 Uhr stattfinden würden?
21 Uhr ist die traditionelle Anspielzeit, die von vielen TV-Sendern gewünscht ist und Einschaltquoten bringt. Wir haben jetzt bewiesen, dass wir die Stadien zu dieser Zeit füllen können. Trotzdem glaube ich, dass der Frauenfussball in Zukunft offen sein muss für andere Anspielzeiten. Wir sehen, dass wir eine etwas jüngere Zielgruppe haben als die Männer-EM. Im Übrigen wird der Final um 18 Uhr beginnen.
Müsste sich die Schweiz nach diesem so erfolgreichen Turnier zeitnah wieder für eine EM bewerben?
Ich freue mich über jeden Bewerber. Für das Turnier 2029 haben wir fünf aus allen Ecken Europas. Vielleicht traut sich die Schweiz in der Zukunft ja noch einmal.