Darum gehts
- Livia Peng wird neue Nummer 1 im Schweizer Tor für EM
- Peng liefert solides Debüt trotz kurzer Unsicherheit bei Flanke
- Sundhage traf Entscheidung sechs Tage vor EM-Start nach Leistungen und Gesprächen
Sechs Tage vor EM-Start hat die Schweiz eine neue Nummer 1. Im letzten Testspiel vor Turnierstart steht Livia Peng im Schweizer Tor – und wird das auch am 2. Juli im ersten Gruppenspiel gegen Norwegen. Bereits am Dienstag haben Goalie-Trainerin Nadine Angerer (46) und Nati-Coach Pia Sundhage (65) ihren Entscheid den beiden Torhüterinnen in einem Einzelgespräch intern mitgeteilt. Elvira Herzog, die Sundhage Ende 2024 zur vorläufigen Stammtorhüterin ernannt hatte, muss sich mit der Ersatzrolle begnügen.
Auf der Winterthurer Schützenwiese liefert Peng kein fehlerfreies Debüt als Nummer eins ab. Kurz vor der Halbzeit erlebt sie eine Schrecksekunde: Peng flutscht der Ball nach einer harmlosen Flanke wieder aus den Händen. Verteidigerin Stierli kann aber gerade noch klären. Nach der Pause steigert sich die Bündner aber, überzeugt mehrfach bei hohen Bällen und bleibt ohne weiteren Wackler.
Peng lobt Konkurrenzkampf
«Einmal unsicher, aber sonst solide», bewertet Peng selbst ihren Auftritt. «Der Konkurrenzkampf war wichtig. Wir drei Goalies haben uns in den letzten Wochen im Training gegenseitig gepusht», so die künftige Chelsea-Torhüterin. Trotzdem tue es gut, dass im Rennen um die Nummer 1 nun endlich Klarheit herrsche.
Wobei das offenbar nur auf die teaminterne Kommunikation zutrifft. Obwohl Peng in der Startelf steht, verzichtet Sundhage vor Anpfiff im SRF-Interview darauf, die 23-Jährige als neue Stammtorhüterin zu bezeichnen. Es sei zumindest «sehr wahrscheinlich», dass Peng auch im ersten Gruppenspiel gegen Norwegen im Tor stehe.
«Keine perfekte Situation»
Nach der Partie wird Sundhage etwas deutlicher: «Die Leistungen und Gespräche mit den Goalietrainerinnen haben den Ausschlag gegeben», erklärt die Schweden. Sie habe endlich eine Entscheidung fällen wollen, statt weiter hin und her zu wechseln. «Das war keine perfekte Situation», gibt sie zu. Eine Garantie, dass Peng auch im ersten Gruppenspiel als Stammkeeperin aufläuft, gibt sie aber nicht ab. Sundhage: «Wir werden Livia zu 100 Prozent unterstützen. Aber im Fussball darf man nie etwas für garantiert nehmen.»
Noch zu Beginn der Woche hatte es durchaus Anzeichen dafür gegeben, dass sich Herzog den Platz im Tor sichern könnte. Peng, die sich in den vergangenen Wochen mit Schulterproblemen herumschlagen musste, konnte in den ersten Trainings nur teilweise mittrainieren. Am Ende konnte sie das Duell gegen Herzog aber dennoch für sich entscheiden.