«Müssen aufhören, absolute Gleichberechtigung zu fordern»
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Maceri stellt klar:«Müssen aufhören, absolute Gleichberechtigung zu fordern»

Fussball-Expertin Maceri rechnet mit Nati-Kritikern ab
«Das muss endlich aufhören!»

«Darf man Fussballerinnen ständig mit Vorurteilen konfrontieren, sie beleidigen oder gar diffamieren? Absolut nicht. Das muss endlich aufhören», schreibt Blue-Moderatorin Valentina Maceri in einem Kommentar nach dem Wirbel um die 1:7-Pleite der Nati gegen U15-Jungs.
Publiziert: 15:41 Uhr
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Aktualisiert: 20:15 Uhr
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Sorgte vergangene Woche für viele Schlagzeilen: Das Testspiel zwischen der Nati (im Bild Luana Bühler) und der U15 des FC Luzern.
Foto: Leserreporter

Darum gehts

  • Frauenfussball wird diffamiert. Vergleiche mit Männerfussball schaden dem Sport
  • Frauenfussball hat eigene Stärken, wie Leidenschaft und familiäre Atmosphäre
  • WEURO2025 in der Schweiz wird als Plattform für Frauenfussball dienen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Valentina Maceri

In den letzten Tagen haben mich zahlreiche Nachrichten erreicht – von Bekannten und Kollegen, die sich über das Ergebnis der U15 des FC Luzern gegen die Schweizer Frauen-Nati lustig gemacht haben. 7:1 war das Endresultat, zugunsten der Jungs.

Überrascht mich das? Absolut nicht. Diese Testspiele gibt es seit jeher. Auch zu meiner Zeit beim DFB verlor die deutsche Frauennationalmannschaft (bespickt mit Weltmeisterinnen und Europameisterinnen) deutlich (im zweistelligen Bereich) gegen die U16 des VfB Stuttgart. Diese Testspiele waren ein gezieltes Mittel, um gegen körperlich überlegene Gegner zu testen.

Persönlich

Valentina Maceri kam 1993 als Tochter italienischer Eltern in Nürnberg (D) zur Welt. Bis 2014 war sie selber Profifussballerin, mit Bardolino Verona schaffte sie es bis in die Champions League. Danach entschied sie sich, als Sportjournalistin zu arbeiten, und beendete deshalb ihre Karriere als Spielerin. Heute ist sie unter anderem bei Blue als Champions-League-Moderatorin im Einsatz.

Vor kurzem erschien ihr Buch «Fuck Female Empowerment. Der grosse Irrtum des modernen Feminismus», indem sie gnadenlos mit dem Feminismus in Europa 2025 abrechnet.

Valentina Maceri kam 1993 als Tochter italienischer Eltern in Nürnberg (D) zur Welt. Bis 2014 war sie selber Profifussballerin, mit Bardolino Verona schaffte sie es bis in die Champions League. Danach entschied sie sich, als Sportjournalistin zu arbeiten, und beendete deshalb ihre Karriere als Spielerin. Heute ist sie unter anderem bei Blue als Champions-League-Moderatorin im Einsatz.

Vor kurzem erschien ihr Buch «Fuck Female Empowerment. Der grosse Irrtum des modernen Feminismus», indem sie gnadenlos mit dem Feminismus in Europa 2025 abrechnet.

Ja, Jungs und Männer sind Mädchen und Frauen körperlich stark überlegen. Das wird immer so sein. Deshalb ist schon vor Beginn der Partie allen klar, was viele (vor allem Männer, aber auch Frauen) dazu bewegt hat, sich in den letzten Tagen so abfällig über Fussballerinnen zu äussern: Das Leistungsniveau im Fussball (auf einem professionellen Level) zwischen Mann und Frau ist nicht vergleichbar.

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Das muss endlich aufhören!

Was mich aber durchaus entsetzt, ist die Art und Weise, wie der Frauenfussball deshalb diffamiert wird. Die Kommentare, die ich in den letzten Tagen zu dieser Thematik gelesen habe, zeugen ausschliesslich von Hass und Ignoranz. KEINER zwingt Euch, Sportarten zu verfolgen, die Euch nicht gefallen.

Mir ist wichtig, das in diesem Kontext bewusst zu erwähnen: Ja, auch Frauenfussball DARF nicht jedermanns Geschmack sein. Muss jeder Fussballfan sich zwingend als Frauenfussball-Fan bekennen? Nein. Darf man Fussballerinnen deshalb ständig mit Vorurteilen konfrontieren, sie beleidigen oder gar diffamieren? ABSOLUT NICHT! Das muss endlich aufhören! Das und der ständig und laut geführte Vergleich zwischen Männer- und Frauenfussball, denn das schadet dem Frauenfussball nur. Wir MÜSSEN aufhören, auf diesem Niveau in jeder Facette absolute Gleichberechtigung, wie Equal Pay zu fordern. In keiner anderen Sportart wird diese Diskussion mit einer ähnlichen Aggressivität und Wertung geführt, wie im Fussball. Warum eigentlich? Wer hat das losgetreten?

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Genau das nährt doch Vergleiche in der öffentlichen Beurteilung, und schafft einen Konkurrenzkampf zwischen zwei unterschiedlichen Sportarten, den der Frauenfussball nicht gewinnen kann.

Sich seiner Stärken und Schwächen bewusst zu sein, zeugt von Grösse, weshalb wir durchaus attestieren können: Der Männerfussball ist zu erfahren, zu stark, zu mächtig, zu reich. Nicht nur für den Frauenfussball.

Geniesst das Spektakel in der Schweiz

Die schöne Nachricht: Der Frauenfussball hat viel zu schöne, eigene Aspekte, mit denen er Zuschauer und Fans weltweit begeistert, und genau deshalb wächst das Interesse an dieser Sportart seit Jahren konstant und rasant. Und genau das ist seine Stärke.

The Beautiful Game ist hier noch The Beautiful Game. Leidenschaft, Aufopferung, familiäre Atmosphäre, Identifikation mit dem Sport, seinem Klub und seinem Land. Emotionen. Aufrichtigkeit. Ein stabiles, echtes Wertesystem. Weiblichkeit. Als ich vor zwei Jahren für «Bild» vier Wochen in London dabei war, war ich schwer angetan von der Atmosphäre vor Ort, der Entwicklung und des Niveaus des Frauenfussballs, und ich bin mir sicher, dass die EM in der Schweiz das toppen kann.

Lasst uns die #WEURO2025 als Plattform nutzen, um den Frauenfussball als solchen zu repräsentieren. Mit all seinen schönsten Facetten, in einem der schönsten Länder der Welt (nach Italien ;-)), ohne ständige Vergleiche mit dem Männerfussball!

Lasst den Frauenfussball Frauenfussball sein. Und wem er nicht gefällt, der darf gerne fernbleiben, ohne sich dafür rechtfertigen zu müssen. Aber bitte haltet Euch dann aus öffentlichen Diskussionen raus.

An alle anderen: Geniesst das Spektakel in der Schweiz, denn es wird ein Fest werden, das kein Frauenfussball-Fan verpassen sollte.

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