Das sind die EM-Gegner der Nati
Finnland sorgte für Peinlich-Panne mit Aufgebot von 51-Jähriger

In der skandinavischen EM-Gruppe A bekommt es die Nati mit Norwegen, Island und Finnland zu tun. Welcher Gegner in einer historischen Krise steckt. Und wer in diesem Jahr eine 51-Jährige aufgeboten hat.
Publiziert: 10:17 Uhr
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Aktualisiert: 11:33 Uhr
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Norwegens Ada Hegerberg wurde 2018 mit dem Ballon d’Or ausgezeichnet.
Foto: TOTO MARTI

Darum gehts

  • Norwegen, Island und Finnland sind die Gruppengegner der Schweizer Fussballnationalmannschaft
  • Caroline Graham Hansen ist Norwegens Superstar mit drei Champions-League-Siegen
  • Island qualifizierte sich mit 13 Punkten für die EM 2025
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Lucas WerderReporter Fussball

Norwegen

Die Weltnummer 16 geht als Favorit ins Rennen um ein Achtelfinalticket. Trainerin Gemma Grainger (42), die seit Anfang 2024 im Amt ist, kann gleich auf mehrere internationale Topstars zurückgreifen. Dazu zählen unter anderem Captain Ada Hegerberg (29), die Ballon-d’Or-Gewinnerin von 2018, oder Defensivspezialistin Ingrid Syrstad Engen (27). Beide laufen in der kommenden Saison gemeinsam für Olympique Lyon auf. Der grösste Name im Team ist aber derjenige von Barcelonas Superstar Caroline Graham Hansen (30). Mit den Katalaninnen hat die Stürmerin in den letzten fünf Jahren dreimal die Champions League gewonnen.

Auf dem Papier müssten sich die Norwegerinnen in der Gruppe A eigentlich klar durchsetzen. Doch der Olympiasieger von 2000 steckt in einer bereits mehrere Jahre andauernden sportlichen Krise. An der WM vor zwei Jahren scheiterte das Team bereits im Achtelfinal. Noch enttäuschender verliefen die letzten EM-Auftritte. Zweimal in Folge verabschiedeten sich die zweimaligen Europameisterinnen bereits in der Gruppenphase aus dem Turnier. Der Tiefpunkt: eine 0:8-Klatsche im Gruppenspiel gegen England vor drei Jahren.

Dass die Schweiz sich gegen Norwegen durchaus etwas ausrechnen darf, haben die beiden Auftritt in der Nations League bewiesen. Zwar musste sich die Nati in beiden Spielen am Ende knapp geschlagen geben, aber auswärts in Stavanger lieferte das Team von Pia Sundhage den wohl besten Auftritt in diesem Jahr ab.

«Da sieht man, dass nicht alle Fairplay verstehen»
3:17
Szene vor 0:1 stösst sauer auf:«Da sieht man, dass nicht alle Fairplay verstehen»
Foto: Toto Marti, 25.2.2025, Stavanger (NOR): Uefa Nations League 2. Gruppenspiel Norwegen - Schweiz. Caroline Graham Hansen (NOR)
Foto: TOTO MARTI

Island

Auch das Aufeinandertreffen mit den Isländerinnen wird für die Nati zu einem Déjà-vu-Erlebnis werden. Im Frühling trennte man sich in der Nations League zweimal unentschieden, obwohl die Schweiz in beiden Spielen deutlich mehr Spielanteile hatte. Auf dem Weg an die EM 2025 hat Island eine historische Qualifikation hingelegt. In einer Gruppe mit Deutschland, Österreich und Polen holte das Team von Thorsteinn «Steini» Halldorsson ganze 13 Zähler und setzte mit dem 3:0-Heimsieg gegen Deutschland ein dickes Ausrufezeichen.

Für Island ist es die dritte EM-Teilnahme in Serie. Die Gruppenphase hat man bislang noch nie überstehen können. Die Scharte will das defensiv eingestellte Team in der Schweizer Gruppe endlich auswetzen.

Der unumstrittene Star Islands ist Glodis Viggosdottir (29). Die Verteidigerin von Bayern München wurde im vergangenen Jahr zur isländischen Sportlerin des Jahres gewählt. Auch Goalie Cecilia Runarsdottir (21) steht beim deutschen Meister unter Vertrag. Nach einer langen Verletzungspause wurde das Goalie-Juwel im vergangenen Sommer zu Inter Mailand verliehen, wo Runarsdottir umgehend zur Torhüterin der Saison gewählt wurde. Trotz ihrer Körpergrösse von 1,88 Meter gilt ihre Beweglichkeit als eine ihrer grössten Stärken.

In Acht nehmen muss sich die Nati vor Sveindis Jonsdottir (24). Die Stürmerin wechselt nach der EM von Wolfsburg in die USA zu Angel City und ist berüchtigt für ihre Einwürfe, die gefährlicher sind als mancher Corner.

Football. UEFA Nations League Women. Iceland - France. Reykjavik. 3 Juni 2025 Copyright: xDiegox 1J8A6853
Foto: IMAGO/Pawel C

Finnland

Trainer Marko Saloranta (53) gilt als eine der Schlüsselfiguren des Aufstiegs des finnischen Frauenfussballs. Für seine Arbeit, die er in den vergangenen 20 Jahren geleistet hat, musste Saloranta aber einen hohen Preis bezahlen. Wie er kürzlich verriet, hat er während der EM-Quali eine Scheidung durchlaufen. «Ich kann mit Stress und Kritik umgehen, aber es ist anstrengend, dass ich nicht genug Zeit habe, um mit meinen Liebsten zusammen zu sein», so Saloranta.

Nach einer tollen Quali-Kampagne, in der die Finninnen Italien bezwingen sowie Norwegen und Holland ein Remis abluchsen konnten, setzte man sich in den Playoffs etwas überraschend gegen Schottland durch. Doch wie die Schweiz erlebte auch die Weltnummer 26 ein schwieriges Frühjahr 2025. Auch aufgrund vieler Verletzungen missglückte der angestrebte Aufstieg in die Liga A der Nations League.

Finnland blamiert sich mit Slapstick-Einlage
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EM-Gruppengegner der Nati:Finnland blamiert sich mit Slapstick-Einlage

Für Schlagzeilen sorgte dabei auch die finnische Teammanagerin, die für die letzten beiden Nations-League-Partien Ende Mai statt Verteidigerin Nanne Ruuskanen (23) fälschlicherweise Namensvetterin Stina Ruuskanen (51) aufbot. Die ehemalige Nationalspielerin hatte zuletzt vor 29 Jahren für Finnland auf dem Platz gestanden. Für die EM sind nun aber die richtigen 23 Spielerinnen an Bord – inklusive Natalia Kuikka (29) von den Chicago Stars. Die Verteidigerin war zuletzt verletzt ausgefallen und gilt als die wichtigste Spielerin im Team von Saloranta.

Bei den Finninnen kam es im Frühjahr zu einer Aufgebot-Panne.
Foto: imago/Newspix24
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