Wahnsinn in Salzburg
Basel nach völlig verrückter Partie im Viertelfinal!

Platzverweis, Gegentor, Spielunterbrechung, Ausgleich, Siegtreffer. Der FC Basel steht nach dem 2:1-Sieg in einem komplett verrückten Spiel gegen Red Bull Salzburg im Viertelfinal der Europa League.
Publiziert: 20.03.2014 um 23:12 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:46 Uhr
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Marek Suchy fliegt in der ersten Hälfte vom Platz.
Foto: Reuters
Von Stefan Kreis aus Salzburg

Es läuft die 51. Minute als Marco Streller die gesamte Erfahrung seiner 68 Europa-Cup-Einsätze in einen einzigen Kopfball steckt. Und zum 1:1 trifft! Der FCB-Captain hat allein mehr Erfahrung als neun der elf Salzburger Spieler zusammen. Und er wird in dieser 
Saison – im Gegensatz zu den Ösis – weitere sammeln.

Denn nach dem herrlichen 2:1-Sieg des FCB schaut die ganze Fussballschweiz am Freitag um 13 Uhr nach Nyon, wo die Viertelfinal-Paarungen ausgelost werden.

Hätte jemand in der 22. Minute nach der Führung durch Soriano auf diesen Spielverlauf gewettet, er wäre wohl auf direktem Weg in die Klapsmühle gewandert. Alles, aber auch wirklich alles spricht zu diesem Zeitpunkt für die Ösis.

Weil Marek Suchy in der 9. Minute nach dem dämlichsten Foul des Jahres vom Platz fliegt, spielen die Basler über 80 Minuten lang in Unterzahl.

Zuviel des Schlechten für die FCB-Fans, die ihrem Unmut freien Lauf lassen. Weil sie Gegenstände auf Spielfeld werfen, wird der Match in der 30. Minute für 13 Minuten unterbrochen. Erst als FCB-Präsident Bernhard Heusler per Mikrofon an die 1500 Basler appelliert, kann das Spiel wieder angepfiffen werden. «Unterstützen Sie unsere Mannschaft und werfen Sie bitte keine Gegenstände mehr aufs Feld. Keinen einzigen. Macht nichts mehr kaputt», sagt Heusler.

Die präsidialen Worte zeigen Wirkung, die Fans reissen sich am Riemen und bejubeln am Ende einen der verrücktesten Siege der Vereinsgeschichte! 2:1 gegen ein Team, das im Sechzehntelfinal Ajax Amsterdam mit dem Gesamtskore von 6:1 eliminierte. Gegen eine Truppe, die viele Experten bereits im Finale der Europa League sahen.

Nach dem gestrigen Auftritt der Basler spricht jetzt aber nichts dagegen, dass der Schweizer Meister am 14. Mai im Endspiel in Turin auf dem Rasen steht. Wer ein solches Spiel unter solchen Umständen noch dreht, hat genügend Moral für den ganz grossen Coup.

Und genügend Glück, denn nach einer Kopfnuss von Arlind Ajeti gegen Alan in der 54. Minute hätten sich die Basler nicht über einen weiteren Platzverweis beklagen dürfen. Es wäre nach dem hässlichen Foul von Suchy und der hässlichen Aktion der FCB-Fans die dritte Rote Karte des Spiels gewesen.

So aber bleibt nach dem Wahnsinn von Salzburg die Gewissheit, dass diesen FCB in den kommenden Wochen nichts mehr erschüttern kann! 

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