Mehr Krisen-Duell kann ein Final eines europäischen Wettbewerbs kaum sein. Mit Manchester United und Tottenham stehen sich im Endspiel der Europa League der 16. und 17. der Premier League gegenüber. Würde man die Punkte der beiden Teams zusammenrechnen, würde das noch immer nicht reichen, um Meister Liverpool von der Spitze zu verdrängen.
Nach der Partie dürfte das den Spurs völlig egal sein. Mit 1:0 gewinnen sie gegen die Red Devils und schliessen so die Saison doch noch versöhnlich ab. Neben dem Europa-League-Triumph dürfen sie sich gleichzeitig auch über die Qualifikation für die kommende Champions-League-Saison freuen.
Das entscheidende Tor fällt nach rund 40 Minuten mit dem ersten Schuss auf das Tor von ManUtd-Goalie Onana. Symbolisch für die erste Halbzeit ist, dass der Ball von Johnson zu ManUtd-Verteidiger Shaw springt, der ihn dann entscheidend ins eigene Tor ablenkt.
Spiel mit wenigen Höhepunkten
Die Partie erinnert vor der Pause eher an Premier-League-Abstiegskampf als an ein Endspiel in einem europäischen Wettbewerb. Beiden Teams ist zwar bereits zu Beginn anzumerken, dass sie entschlossen sind, ihre Saison noch zu retten, doch viel zu tun haben die Torhüter nicht. Am gefährlichsten wird es, als Diallos Schuss nach einer Viertelstunde knapp am Tottenham-Gehäuse vorbeirauscht.
Und auch nach dem Seitenwechsel mangelt es lange an Höhepunkten. Trotz deutlich mehr Ballbesitz schaffen es die Red Devils nicht, gefährlich vor das Tor von Spurs-Goalie Vicario zu kommen.
Das ändert sich nach knapp 70 Minuten. Nach einem unkontrollierten Ausflug von Vicario kann Hojlund aus zehn Metern auf das leere Tor köpfeln. Van de Ven klärt allerdings spektakulär auf der Linie für den geschlagenen Schlussmann von Tottenham. Diese Aktion ist gleichzeitig der Startschuss für eine Schlussphase, in der ManUtd es schafft, nochmals etwas mehr Druck zu generieren. Die Spurs aber stellen zehn Minuten vor Schluss auf eine Fünferkette um und verteidigen den Vorsprung souverän – und gewinnen verdient.