Das Spiel
Zum Glück gibt es für das meisterschaftsgebeutelte YB die Europa League! Klar: Da war dieser Ausrutscher gegen Panathinaikos Athen. Doch die übrigen vier Spiele haben die Berner gewonnen. So auch dasjenige gegen Ludogorez Rasgrad, gegen diesen unbequemen Retortengegner aus Bulgarien. Dieses 3:2 hat Folgen: Zum einen ist YB voll im Rennen ums Weiterkommen. Noch vier Punkte. Und es geht über die Ligaphase hinaus. Und zum anderen kann Trainer Giorgio Contini in Ruhe weiterarbeiten.
Denn die Message von YB-Ober-Sportchef Christoph Spycher war unmissverständlich. Nach den üblichen Durchhalteparolen liess er in der Beurteilung der Arbeit seines Trainers im SRF-Interview den Satz raus, der keinen Platz für Interpretationen lässt: «Jetzt müssen wir in eine Richtung gehen, die kontinuierlich nach oben geht.» Der Umkehrschluss ist klar: Rückschläge, von denen es genug gegeben hat, werden nicht mehr toleriert. Oder noch klarer: Contini hat keine Joker mehr. Dass das Geld, der Vertrag des Coaches bis 2027, kein Hindernis ist, sagte er am Vortag auch klar, als es darum ging, dass Patrick Rahmen nicht mehr auf der YB-Payroll steht.
Und doch: Es ist Ludogorez, dass besser startet. Doch YB übernimmt schnell das Zepter. Vor allem von der linken Seite kommt Gefahr, aber weniger von Joël Monteiro, der nach seinem Rausschmiss aus der Startelf für das St.-Gallen-Spiel wieder von Beginn weg ran darf. Sondern von Jaouen Hadjam. Doch dessen gute Pässe finden keine Abnehmer. Die beste Chance aber hat Vidal. Keller ist zum Glück hellwach. Nach 26 Minuten ist er nach einem schlimmen Bock von Captain Benito auf einen weiten Ball von Goalie Bonmann hin machtlos. Stanic nutzt den auch von Fernandes gewährten Freiraum. YB hinten. Wieder. Und die rund 40 Anhänger der Adler flippen aus …
Irgendwann sagen sich dann Bedia und Keller im Mittelkreis (!) die Meinung, als ein Ludogorez-Spieler gepflegt wird. Was auch immer die Beiden gesagt haben. Es nützt. Denn YB gleicht aus. Fassnacht auf Andrews, der gegen den Lauf der Abwehr zurück auf Raveloson. Der Madagaskaner rutscht aus, trifft den Ball total falsch, doch der wird so unhaltbar. 1:1.
YB nach der Pause: besser. Anders als Petrus. Das Wetter ist fürchterlich. Bedia verpasst im Regen zweimal. Fernandes mit einem Pass aus dem Halbfeld, den Gigovic nicht erreicht. So wird er zur Idealvorlage für Joker Fassnacht, der für den an der Wade verletzten Males kam. Der Zürcher versenkt eiskalt. Sein erstes europäisches Tor seit Juli 2022!
Und als Bedia einen VAR-Penalty nach einem Foul an Gigovic versenkt, fährt YB endgültig auf der Siegerstrasse. Und diese ist eine halbe Stunde lang erstaunlich unrutschig. Erst in der Nachspielzeit gelingt Rasgrad der Anschluss – zu spät.
Die Tore
26. Minute, Petar Stanic, 0:1. Benito kann einen langen Pass von Ludogorez-Goalie Bonmann nicht richtig klären. Tekpetey übernimmt und legt in die Mitte zu Stanic. Dieser macht einen Haken gegen Fernandes und schiesst den Ball wuchtig ins linke untere Eck.
45. Minute, Rayan Raveloson, 1:1. Die Berner kombinieren sich über Gigovic, Fassnacht und Andrews bis an die gegnerische Grundlinie. Letzterer spielt den Ball in den Rückraum zum freistehenden Raveloson. Der Madagasse rutscht beim Schuss zwar aus, dadurch wird der Ball unhaltbar.
53. Minute, Christian Fassnacht, 2:1. Fernandes’ Pass zu Gigovic ist etwas ungenau, doch der Ball rutscht zu Fassnacht durch. Dieser lässt sich frei vor dem Tor nicht zweimal bitten und schiebt eiskalt ein.
63. Minute, Chris Bedia (Penalty), 3:1. Gigovic kommt im gegnerischen Strafraum nach einem leichten Kontakt mit Almeida zu Fall. Nach langer Vision der Bilder am Bildschirm entscheidet Schiedsrichter Al-Emara auf den Punkt. Den fälligen Elfmeter verwandelt Bedia souverän.
92. Minute, Ivan Yordanov, 3:2. Was für ein sehenswerter Treffer von Yordanov! Der Bulgare kommt nach einem ungenügenden Klärungsversuch von Raveloson an den Ball und haut ihn aus 22 Metern links oben ins Tor. Ein ganz ekliger Flatterball für Goalie Marvin Keller mit Drall nach aussen.
Der Beste
Christian Fassnacht ist ein wahrer Supersub. Torschütze. Zweiter Assist beim 1:1. Lattenschuss. Was für eine Antwort auf die temporäre Degradierung zum Reservisten.
Der Schlechteste
Stanislav Ivanov ist eigentlich Stürmer. Spielt aber weit hinten. Und wird von Hadjam malträtiert.
Das gab zu reden
Christian Fassnacht wird zum zweitbesten internationalen YB-Torschützen mit nun 7 Toren, wenn man die Qualifikationsspiele weglässt. Allerdings ist die Nummer eins weit weg: Guillaume Hoarau hat 15-mal getroffen … Nimmt man auch die Quali-Spiele dazu, sieht das Ranking so aus: 1. Hoarau 19 Tore, 2. Jean-Pierre Nsame 13 Tore. 3. Fassnacht 11 Tore.
Die Schiedsrichter
Kein Problem für den starken Finnen Al-Emara. Und wir sind ihm dankbar, dass er beim Foul an Gigovic einen eher kleinlichen Massstab anwendet und den VAR-Penalty für YB gibt.
Die Fans
17’526 sind im Wankdorf. Sie kämpfen gegen das garstige Wetter an. Die rund 40 Fans von Ludogorez hingegen sind eher keine echten Gegner für die YB-Ostkurve…
So gehts weiter
YB trifft am Sonntag in der Liga auswärts auf den FCZ (14 Uhr). International geht es für die Berner am 6. November mit einem Auswärtsspiel gegen Paok Thessaloniki weiter.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | 3 | 6 | 9 | ||
2 | 3 | 5 | 9 | ||
3 | 3 | 5 | 9 | ||
4 | 3 | 4 | 7 | ||
5 | 3 | 4 | 7 | ||
6 | 3 | 3 | 7 | ||
7 | 3 | 2 | 7 | ||
8 | 3 | 3 | 6 | ||
9 | 3 | 2 | 6 | ||
10 | 3 | 2 | 6 | ||
11 | 3 | 1 | 6 | ||
12 | 3 | 1 | 6 | ||
13 | 3 | 0 | 6 | ||
14 | 3 | 0 | 6 | ||
15 | 3 | 0 | 6 | ||
16 | 3 | 2 | 5 | ||
17 | 3 | 1 | 4 | ||
18 | 3 | 0 | 4 | ||
19 | 3 | 0 | 4 | ||
20 | 3 | -1 | 4 | ||
21 | 3 | -1 | 4 | ||
22 | 3 | 0 | 3 | ||
23 | 3 | -1 | 3 | ||
24 | 3 | -1 | 3 | ||
25 | 3 | -1 | 3 | ||
26 | 3 | -2 | 3 | ||
27 | 3 | -2 | 3 | ||
28 | 3 | -2 | 3 | ||
29 | 3 | -2 | 3 | ||
30 | 3 | -3 | 1 | ||
31 | 3 | -4 | 1 | ||
32 | 3 | -5 | 1 | ||
33 | 3 | -3 | 0 | ||
34 | 3 | -4 | 0 | ||
35 | 3 | -4 | 0 | ||
36 | 3 | -5 | 0 |





