Vier Siege in der Gruppenphase. Dazu einer in der Qualifikation. Und die Gruppenphase überstanden. Das tönt nach einem wahren Punkteregen für den Uefa-Koeffizienten. Ist es aber nicht. Das ergab für den FCB zehn Punkte. YB holte sieben. Lugano drei. Luzern zwei. Thun null.
Unter dem Strich ist die Schweiz im Ranking dieser Saison 18. Das ist natürlich höchst ungenügend und zeigt auf, dass wir viel zu wenig Punkte geholt haben.
Im Fünf-Jahres-Ranking, das für die Vergabe der europäischen Startplätze massgebend ist, sind wir gar nur noch 20.! Zurückgefallen vom bereits miserablen 17. Platz Ende letzter Saison. Und die Chancen, dass wir uns diese Saison noch nach oben arbeiten können, stehen schlecht.
Wir haben einzig noch den FCB im Rennen. Und der muss mindestens vier Punkte in seinem Sechzehntelfinal holen, damit wir einen Platz gewinnen und die vor uns liegenden Kroaten überholen. Wollen wir gar auch noch die Serben packen, muss der FCB auch die Achtelfinals überstehen und auch wieder mindestens vier Punkte holen. Herkulesaufgaben!
Noch mehr Qualirunden in Europa
Was bedeutet dieser miese 20. Platz konkret für die Startplätze? Mit dem Rückfall von 12 auf 17 Ende letzter Saison haben wir bereits den fünften Teilnehmer verloren. Der Meister muss in der dritten (von vier) Champions-League-Qualifikations-Runden einsteigen (statt wie YB diese Saison in den Playoffs) und muss zuerst eine Runde überstehen, bevor er zumindest die Europa-League-Gruppenphase auf sicher hat.
Der Cupsieger ist nicht mehr direkt in der Gruppenphase der Europas League, sondern in der dritten Quali-Runde. Der Vizemeister kann nicht mehr in die Königsklasse kommen, sondern steigt in der zweiten Europa-League-Quali-Runde ein. Der Dritte der Super League gar in der ersten!
Und auf Platz 20 muss der Meister bereits in der allerersten Qualifikationsrunde der Champions League ran. Muss also vier Runden überstehen, bis es ans ganz grosse Geld geht! Umso wichtiger wäre der Vorstoss auf Platz 19, denn dieser würde uns den ultrafrühen Gang Anfang Juli durch die gesamte Quali-Mühle ersparen.
Es gibt einen einzigen kleinen positiven Aspekt dieser europäischen Tragödie: Die gesammelten Punkte müssen nicht mehr durch fünf geteilt werden wie heuer noch, sondern bloss noch durch vier.