Kaum hat Sion sich erstmals für die Gruppenphase der Europa League qualifiziert und diese in einer starken Gruppe mit Liverpool, Bordeaux und Rubin Kasan überstanden, da befallen Präsident Christian Constantin bereits Grossmacht-Ambitionen.
Wie das so seine Art ist, sagt er ruhig - und wie wenn es das normalste der Welt wäre: «Wir haben auch in Europa noch Trophäen zu gewinnen.»
Nun, es wäre das erste Mal, dass dies einem Schweizer Klub gelänge…
Dabei spricht gegen Braga wenig für den FC Sion. Die Portugiesen haben 2016 nicht weniger als 12 Ernstkämpfe in den Beinen. Sion einen, das 1:0 beim FCZ zum Rückrundenstart.
«Das ist schon ein Nachteil», sagt Sions portugiesischer Star Carlitos, der in seiner Karriere gegen Braga drei Tore gemacht hat. «Wir hätten gerne noch ein zweites Spiel gehabt. Aber nicht bei diesen meteorologischen Voraussetzungen.»
Immerhin kann heute gespielt werden. Aber die Voraussetzungen werden – zumal Kickoff um 21.05 Uhr ist - im Tourbillon wieder miserabel sein. Wie schon gegen Liverpool im Dezember, als Jürgen Klopp moniert habe, dass man auf solch einer gefrorenen Unterlage eigentlich nicht spielen könne.
Die ungewohnte Unterlage als kleiner Vorteil für die Schweizer? Es könnte durchaus der einzige sein. Denn auch auf den Tribünen wird wohl ebenso oft Portugiesisch wie Französisch oder Walliserdiitsch zu hören sein.
In Zermatt sollen, so kolportiert der «Walliser Bote», von 6000 Einwohnern 1700 Portugiesen sein. Glücklicherweise sind 95 Prozent davon Anhänger von Benfica oder Porto.
Nichtsdestotrotz wird der Gästesektor im Tourbillon mit 600 Fans randvoll sein. Im Gegensatz zum gesamten Stadion. Heute am frühen Morgen waren noch 2000 von 10 000 Tickets zu haben.