FCZ-Chikhaoui vor dem Knüller in Gladbach
Versenkt er heute den Matchball?

Der FCZ-Zauberer ist in der Form seines Lebens. Der 28-Jährige spricht über das Spiel der Spiele für den FCZ, seine neue Rolle und viel Privates.
Publiziert: 11.12.2014 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 10.10.2018 um 11:29 Uhr
Von Alain Kunz

BLICK: Sie sind seit über sieben Jahren in Zürich: Wie viel Schweiz steckt mittlerweile in Ihnen?
Yassine Chikhaoui:
Einiges an mir ist schon etwas schweizerisch geworden: Pünktlichkeit, Organisation, Disziplin.

Fondue?
Non! Das stinkt! Das esse ich nicht. Wir haben zwar in Tunesien auch Käse, aber wir sind keine Käse-Fans.

Was vermissen Sie hier in Zürich?
Die Sonne.

Wer kennt Sie wirklich?
Meine Frau.

Ihr Trainer, Urs Meier?
Nein.

Warum?
Mit meiner Frau bin ich sieben Jahre verheiratet. Wir kennen uns seit der Sekundarschule.

Journalisten kennen Sie privat überhaupt nicht.
Umso besser.

Warum?
Meine Rolle ist die des Fussballers. Wenn die Journalisten meine Qualitäten auf dem Feld kennen, dann reicht das.

Erleben Sie gerade Ihre beste Zeit, seit Sie in Zürich sind?
Ja, zusammen mit den ersten sechs Monaten, die ich hier verbrachte.

Sie haben es in der Vorrunde auf für Sie ungewohnte 17 Super-League-Spiele gebracht. Müde?
Ein bisschen schon. Aber vor allem, weil ich mit der Nationalmannschaft unterwegs war, wenn die anderen etwas Zeit zum Durchschnaufen hatten.

Sie sind nun seit einem halben Jahr verletzungsfrei. Wie kommt das: Haben Sie das Training umgestellt oder die Ernährung?
Ich habe nichts umgestellt! Ich hatte ja keine muskulären Probleme, sondern diese Entzündung der Bänder im Knie, die schon fast chronisch war. Das brauchte einfach Zeit.

Wo wären Sie heute, wenn nicht in Zürich?
Sicher nicht in Tunesien.

Und wenn morgen der FCB anklopft, Ihren Lohn verdoppelt?
(zögert) Ich denke nicht, dass ich gehen würde. Ich bin jetzt hier.

Acht Punkte. Der Rückstand auf Basel ist am Ende der Vorrunde plötzlich riesig geworden.
Das ist zu viel! Vor kurzem waren es noch zwei Punkte.

Ist das noch aufzuholen?
Wir werden alles versuchen. Aber Basel hat halt ein breiteres Kader. Zudem sind die es gewohnt, Trophäen zu holen.


Der FCZ doch auch.
Ja. Entscheidend ist aber nicht der Klub, sondern ob die Spieler diese Erfahrung haben. Diese kann man nicht in einer Boutique kaufen. Wir haben ein sehr junges Team.

Der FCZ muss am Donnerstag gewinnen, um europäisch zu überwintern. Ein Sieg in Gladbach ist in dieser Saison erst einer Mannschaft gelungen.
Gladbach ist eine sehr starke Mannschaft, spielt zu Hause, und die Spieler haben mehr Erfahrung als wir.

Hilft Ihnen da Ihre Erfahrung mit der tunesischen Nati?
Klar. Ich habe mit der Nationalmannschaft doch einige Spiele von Bedeutung bestritten. Dieses Spiel gegen Gladbach ist eine historische Chance für den FCZ. Und unsere Jungen werden so oder so Sieger sein. Scheiden wir aus, haben sie zumindest eine unbezahlbare Erfahrung gemacht.

Kennen Sie Lucien Favre?
Nicht persönlich. Wir haben uns beim FCZ verpasst. Er ging nach Deutschland, als ich nach Zürich kam. Ich respektiere Favre für das, was er in Zürich, in Berlin geleistet hat und nun in Gladbach macht.

Der FCZ hat im Europacup auf deutschem Boden noch nie gewonnen.
Es gibt für alles ein erstes Mal.

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