Für Alexander Kerschakow ist der FC Sevilla heute Abend klarer Favorit. Doch sollten die Basler im St. Jakob-Park gewinnen, wären sie im Vorteil, sagt der FCZ-Stürmerstar. Der 33-jährige Russe will bei den Spaniern keine Einzelspieler hervorheben. «Jeder Spieler ist stark. Was die Mannschaft aber ausmacht ist das Kollektiv. Sevilla kann sehr schnell umschalten.»
Kerschakow kennt keinen der FCB-Gegner mehr persönlich. Zu lange liegt seine Saison im Süden Spaniens schon zurück.
In der Saison 2006/07 feiert Kerschakow mit Sevilla drei Titel. Als 24-Jähriger gewinnt er den spanischen Cup, den spanischen Supercup und die Europa League. «Diese Saison war ein ganz wichtiger Abschnitt meiner Karriere. Ich durfte als junger Bursche mit den besten Fussballern zusammenspielen und innert kurzer Zeit drei Pokale gewinnen.»
Aller Erfolge zum Trotz. Mit Sevilla verbindet Kerschakow nicht nur schöne Erlebnisse. Er ist hautnah dabei, als sein Mitspieler Antonio Puerta in einer Partie gegen Getafe im August 2007 mit einem Herzstillstand zusammenbricht. Drei Tage später stirbt der talentierte Aussenverteidiger im Spital. Der 22-jährige hinterlässt eine schwangere Freundin. Kerschakow: «Das war ein grosser Schock damals. Für mich, für das Team, für alle Gegner und für den ganzen spanischen Fussball.»
Nach der Tragödie ruht der Ball. Die ersten Spiele des FC Sevilla nach dem grossen Drama werden verschoben. Doch bald schon muss weitergespielt werden. Keine einfache Sache. Kerschakow: «Es hat uns alles an Antonio erinnert. Auf dem Platz und auf den Rängen. Jedes Tor haben wir ihm gewidmet!»
Erst mit der Zeit sei in Sevilla ein wenig Normalität eingekehrt. «Das Leben musste schliesslich irgendwie weitergehen, das muss es ja immer», sagt Kerschakow. Seinen ehemaligen Teamkollegen Puerta wird er jedoch nie vergessen. «Antonio wird mir ewig in Erinnerung bleiben.»