Gladbach spielt am Donnerstag in Istanbul gegen Basaksehir 1:1 (BLICK berichtete). Doch das Resultat ist für die mitgereisten Fans aus Deutschland nur zweitrangig. In und um das Fatih-Terim-Stadion gehen die Gladbach-Anhänger an diesem Abend durch die Hölle.
Die «Bild» schreibt von einer regelrechten Schikane der türkischen Polizei gegenüber Deutschen. Demnach sind die ungefähr 5000 Fans erst 20 Minuten nach Anpfiff ins Stadion gelassen worden. Eine individuelle Anreise sei ihnen verboten worden, stattdessen müssen sie in Bussen anreisen.
Zwei Fans seien verhaftet worden. Man hat ihnen vorgeworfen, Polizisten geschlagen zu haben. Später wird ein Video ausgewertet, das beweist, dass dies nicht stimmt. Die beiden Fans werden freigelassen.
Christliche Symbole entfernt
Vor dem Stadion kommts dann zu weiteren kuriosen Szenen. Beim Einlass werden den Fans alle Fahnen abgenommen, auf denen das Wappen der Stadt Gladbach zu sehen ist. Die Begründung: Auf dem Wappen sind christliche Symbole abgebildet – unter anderem sieht man auf dem Gladbacher Wappen ein Kreuz oder den heiligen Vitus.
Klubmanager Max Eberl kann solche Vorkommnisse nicht nachvollziehen. «Das macht mich extrem traurig, dass wir 2019 in Europa solche Zustände haben. Dass die Polizei diktieren kann, welche Fahnen mit ins Stadion kommen.»
Eberl weiter: «Das sind für mich bizarre und groteske Bilder und Szenen, die man heutzutage in Europa nicht mehr erwartet. Das hat nichts mit Europapokal zu tun. Das ist Polizeidiktatur.» Gladbach werde bei der Uefa Beschwerde einreichen.
Beim FCB nicht so schlimm
Auch der FC Basel ist am Donnerstagabend in der Türkei unterwegs. In Trabzon spielt der FCB gegen Trabzonspor 2:2 (BLICK berichtete). Die Basler werden nicht ganz so hart behandelt wie die Gladbach-Fans. Zwar gibt es strenge Eintrittskontrollen. Ausserdem müssen die FCB-Fans nach der Partie rund 50 Minuten im Sektor verharren. Im Vergleich zu Istanbul sind solche Vorkommnisse aber harmlos. (mam)