Fabian Schär hat sein Management gewechselt. Der Verteidiger vertraut seit Jahresbeginn auf die Dienste einer renommierten deutschen Agentur. Die vertritt Schär, gemäss Homepage, in Kooperation mit einer Schweizer Agentur. Es ist genau die Agentur, bei der auch die Degens unter Vertrag stehen.
Dieser Wechsel sorgt jetzt für einen Berater-Zoff!
BLICK erfuhr aus verlässlichen Justizkreisen: Schärs Ex-Berater hat Anzeige eingereicht! Der Vorwurf: Unlauterer Wettbewerb.
Die Anzeige wurde letzte Woche in Basel deponiert. Angezeigt sind: David Etienne Degen. Philipp Degen. Und die Geschäftsführer der Schweizer Agentur «Team-Play», bei der die Degens unter Vertrag stehen.
Haben die Degens Schär tatsächlich beeinflusst?
Doch was haben die Brüder mit Schärs Wechsel zu tun? Recherchen zeigen: Die Vorwürfe des Ex-Beraters gegen die Degens, die er früher auch betreute und mit denen er auch einen Rechtsstreit hatte, sind happig.
Die FCB-Zwillinge sollen Spieler angehen, ihre Berater schlecht machen und sie überreden, zu der Agentur zu wechseln, bei der sie selber unter Vertrag stehen. Schär habe man dann an die deutsche Agentur weitervermittelt.
Diese Vorwürfe stehen im Raum. Doch haben die Degens ihren Teamkollegen tatsächlich beeinflusst? Schär sagt zu BLICK: «Der Wechsel war allein meine Entscheidung. Ich wurde von den Degens nicht beeinflusst.» Die Degens lassen über ihren Medienberater ausrichten: «Sie haben zum Fall nichts zu sagen.»
Fakt ist: Offiziell wird Schär nur von der deutschen Agentur betreut. Doch nachdem er sein Management gewechselt hatte, hiess ihn auch die Degen-Agentur auf der Homepage als Neuzugang willkommen. Wenig später wurde er dort aber wieder gelöscht. Schär: «Es war unglücklich, dass ich auch bei der Agentur, die die Degens berät, auf der Homepage aufgeführt wurde. Ich bat die Verantwortlichen, das zu ändern, weil ich mit dieser Agentur nichts zu tun habe.»
FCZ-Buff: «Wurde gefragt, ob ich gut beraten werde»
Ob der Wechsel von Schär korrekt ablief, müsste jetzt der Staatsanwalt klären. Sofern er der Anzeige nachgeht. Dass die FCB-Zwillinge andere Spieler aber in Berater-Fragen angehen, zeigten sie bei Oliver Buff.
Gegenüber BLICK schildert der FCZ-Spieler, wie er beim Duell der Erzrivalen am 27. Oktober 2013 im Letzigrund, während des Spiels, angegangen wurde. Buff: «Während ich mich an der Seitenlinie auf einen möglichen Einsatz vorbereitete, kam einer der beiden auf mich zu und fragte mich, ob ich denn gut beraten werde. Er finde es unglaublich, dass ich mit meinen Qualitäten nicht mehr spielen würde. Hartnäckig stellte er immer weiter Fragen und wollte wissen, wer denn mein Berater sei und ob ich mit ihm bereits das Gespräch mit dem Trainer gesucht hätte. Ich fand das sehr irritierend. Sein Interesse an meinem Berater war zu diesem Zeitpunkt total unpassend!»
Doch was haben die Degens davon? Im Handelsregister sind sie bei der «Team-Play AG» nicht als Beteiligte eingetragen. In der Anzeige wird ihnen allerdings vorgeworfen, dass die beiden Geschäftsführer nur vorgeschoben seien und die Brüder im Hintergrund das Sagen hätten. Auch das könnte nur die Staatsanwaltschaft überprüfen.
Dass David Degen jedoch mit einem der Geschäftsführer privat wirtschaftet, zeigt sich in der Aktiengesellschaft des Fussballers. Die hat ihren Sitz an Degens privater Wohnadresse im Steuerparadies Wilen SZ. Dort sitzt der Geschäftsführer mit David Degen im Verwaltungsrat.