Jubel, Trubel. Heiterkeit. Und bereits skandieren die 600 Glücklichen, die im Wankdorf Zeuge eines einzigartigen Corona-Spiels werden durften, in der Nachspielzeit «Fuessball-Schwiizermaischter BSC». Klar, es waren schüchterne Gesänge. Sicher mengen- und geographiebedingt, denn die 600 sind auf die ganze Gegentribüne ver- und in zwei Sektoren unterteilt.
Aber auch, weil das Rennen um den Titel noch keinesfalls gegessen ist. Ob die Fans sich dessen bewusst sind? YB und Trainer Gerry Seoane sind es. Sie betonen hartnäckig, dass trotz fünf Punkten Vorsprung und dem Fehlen eines einzigen Zählers noch nichts entschieden sei.
Constantin wird seine Mannen heiss machen
Am Freitag muss YB nach Sion. Die metamorphisierten Walliser sind seit fünf Partien ungeschlagen. Voll Selbstvertrauen, aber ebenso voll im Kampf um Platz acht. Präsident Christian Constantin hatte schon vor dem Thun-Spiel gesagt, er würde YB lieber als Noch-nicht-Meister empfangen, weil er seine Jungs so nicht mehr speziell motivieren müsse. Das Verhindern von Bejubelungen von fremden Titeln im eigenen Stadion stachelt alle Fussballer an. Und CC wird seine Mannen so heiss machen wie vor einem Cupfinal.
Anno 2006 ...
Wenn also YB verlieren sollte und gleichzeitig St. Gallen gegen Absteiger Xamax siegt, kommts am Montag, 3. August, 20.30 Uhr, zur Finalissima zu Bern. YB hat mehr Potenzial. Das breitere Kader. Mehr Geld. Mehr Qualität. Mehr alles.
Aber ein einzelnes Spiel? Erinnern Sie sich an 2006? Da lag der FCB zwei Runden vor Schluss scheinbar uneinholbar vor dem FC Zürich. Doch dann verlor Basel in der Vorschlussrunde in Bern – und es kam zur verhängnisvollen Finalissima gegen den FCZ. Dort schoss Filipescu die Zürcher in der 93. Minute zum ersten Titel seit 25 Jahren ...