Papas Anwalt rät zum Schweigen
Doch Sohn wünschte sich eine Entschuldigung

Publiziert: 30.07.2007 um 23:21 Uhr
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Aktualisiert: 04.09.2024 um 13:17 Uhr
Eva Tedesco

Die Vorwürfe gegen den Vater eines Super-League-Kickers nach seiner Kopfnuss-Attacke an GC-Chefscout Ricardo Cabanas im Hardturm waren von allen Seiten happig.

Sportchefs und Spielervermittler und nicht zuletzt «Opfer» Cabanas sen. gaben einhellig an, dass N.B.* schon mehrfach andere bedroht haben soll.

Am Samstag blieb es nicht allein bei Drohungen: Vater B. brach dem GC-Chefscout mit einem Kopfstoss die Nase.

Sein Sohn ist entsetzt. Er kann nicht glauben, dass sein Vater zugeschlagen hat. Dem Super-League-Profi ist die Situation sehr unangenehm. Aber noch viel mehr treffen ihn die Vorwürfe, die er über seinen Vater lesen musste. Der sonst so ruhige Spieler wünschte, der Vater würde sich entschuldigen. Schliesslich sei das aber einzig die Angelegenheit seines Vaters.

Hin- und hergerissen zwischen dem Respekt gegenüber seinem Vater und auf Anraten seines Trainers, sich aus der Geschichte rauszuhalten, zog sich der ehemalige Schweizer U21-Internationale ganz aus der Öffentlichkeit zurück. «Ich muss mich auf meinen Klub und auf mich konzentrieren.»

Aus Rücksicht auf seinen Sohn will sich auch N.B. nicht äussern. BLICK erreichte ihn gestern kurz am Telefon. Mit kurzen Worten und Bedauern in der Stimme erklärte er, dass ihm die ganze Sache leid täte. Die Aussagen, die er über sich in der Zeitung lesen musste, hätten ihn aber schockiert. In einem Mail an BLICK erklärte er: «Es trifft nicht zu, dass ich jemals Leute bedroht habe. Der Vorfall mit Herrn Cabanas hat sich ganz anders abgespielt, als er hier dargestellt wurde. Mein Anwalt hat mir aber geraten, dazu keine Stellung mehr zu nehmen.»

N.B., der heute auf einem Konsulat arbeitet, hatte es als Fussballer bis in die zweite Division geschafft. Zwei Kreuzbandrisse beendeten seine fussballerische Laufbahn abrupt. Seither setzte er all seine Energie und Kraft in die Karriere seines Sohnes.

Täglich trainierte er mit dem Sohn und hetzte ihn mit lauter Stimme über das Feld. Auch wenn er in einem Spiel drei Tore erzielte, war der ehrgeizige Vater immer noch unzufrieden.

Auch die Tatsache, dass ausgerechnet sein Sohn bei GC nicht mehr erwünscht war, konnte er nur schwer akzeptieren.

Aber auch dazu will er sich nicht äussern – zum Wohl seines Sohnes...

*Name der Redaktion bekannt

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