Es sind nicht perfekte Europameisterschaften für die beiden besten europäischen Stürmer der Gegenwart. Der Weg in den heutigen Viertelfinal war für beide nicht linear. Ronaldos Portugal steht heute in Marseille auf dem Platz, obwohl es kein einziges Spiel nach 90 Minuten gewonnen hat. Wohl ein Novum in der Endrunden-Geschichte! Und Ronaldo selbst? Nach dem 1:1 gegen Island jammerte er über die Isländer.
Das sei kein Fussball. Die täten nur eines: verteidigen, verteidigen, verteidigen. Eine armselige Mentalität sei das. Auch gegen Österreich «täubelte» Ronaldo wie ein schlecht erzogener Bengel – und verschoss einen Penalty. Immerhin traf er gegen Ungarn doppelt und bereitete im Achtelfinal gegen Kroatien das Goldene Tor von Quaresma vor. In einem der schlechtesten Spiele der EM indes. Im Vorfeld hatte er noch ein Mikrofon eines Reporters in einen Fluss geschmissen, weil dieser sich erdreistet hatte zu fragen, ob Ronaldo bereit sei für das Spiel...
Und Lewandowksi? Der meistgefoulte Spieler des Turniers wartet immer noch auf sein erstes Tor. Dies als Qualifikations- und Bundeliga-Torschützenkönig. Das nagt! Und dann liegen die Nerven schneller blank. So wie nach dem glücklichen Sieg gegen uns im Penaltyscheissen, als sich Lewa vor den Schweizer Fans aufplusterte wie ein Gockel. Im Herbst war Lewandowski auf einen Vergleich mit Ronaldo und Messi angesprochen worden und hatte geantwortet: «Sie sind andere Spielertypen und spielen auf anderen Positionen.» Und doch: Das PoPo-Duell wird zwangsläufig auf Ronaldo vs. Lewa reduziert.
Das hat auch die gestrige Polen-Pressekonferenz gezeigt, als sich Trainer Adam Nawalka Fragen zu Ronaldo verbitten wollte. Die kamen dann doch. Und Arkadiusz Milik liess es sich nicht nehmen, seiner Bewunderung für CR7 Ausdruck zu verliehen: «Ich kaschiere nicht, dass ich mir Dinge von ihm abzuschauen versuche.» Was einen bösen Blick seines Coaches zur Folge hatte...
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