Nach den Partien am Donnerstagabend haben neu zehn Nationen das EM-Ticket gelöst. Neben dem bereits qualifizierten Deutschland (Gastgeber) sind auch Spanien, Schottland, Frankreich, England, Türkei, Belgien, Österreich, Portugal und seit Donnerstagabend Ungarn und Slowakei fix an der EM-Endrunde dabei.
Staubli schreibt Geschichte
Aus Schweizer Sicht gibts am Donnerstagabend eine Erfolgsmeldung: Die Berner Schiedsrichterin Esther Staubli (44) pfeift als erste Schweizerin der Geschichte ein Spiel in der EM-Qualifikation der Männer. Staubli wird mit der Leitung der Partie zwischen Aserbaidschan und Schweden in Baku betraut. Und wird Zeugin eines bemerkenswerten Spiels.
Die favorisierten Schweden, bei denen die Starspieler Dejan Kulusevski (Tottenham), Emil Forsberg (Leipzig) oder Victor Lindelöf (ManUtd) in der Startelf stehen, gehen gleich mit 0:3 unter – und das auch noch in Überzahl. Denn nach 57. Minuten stellt Staubli den Aserbaidschaner Bahlul Mustafazada nach VAR-Intervention vom Platz. Helfen tuts den Schweden aber nicht, mit einem Mann mehr auf dem Platz fangen sie sich kurz vor Schluss gar noch das dritte Gegentor – erzielt von der Mittellinie aus! Den ersten Treffer für den Gastgeber erzielt übrigens der frühere GC-Stürmer Renat Dadashov.
Ungarn qualifiziert sich dank Last-Second-Eigentor
Die Ungaren lösen das EM-Ticket auf hochdramatische Art und Weise. Auswärts in Bulgarien reicht ein Punkt, um die Endrunden-Teilnahme zu sichern. Aber bis tief in die Nachspielzeit liegen sie mit 1:2 zurück. Dann schreitet der bulgarische Verteidiger Alex Petkov zur Tat.
In der siebten Minute der Nachspielzeit köpfelt er eine Freistossflanke von Liverpool-Star Dominik Szoboszlai ins eigene Netz – und versetzt die Magyaren damit in Ekstase. Ungarn wird so nach 2016 und 2021 zum dritten Mal in Folge an einer Europameisterschaft teilnehmen.
Slowakei ebenfalls mit dabei, Tabakovic-Debüt missrät
Neben Ungarn darf sich auch die Slowakei über die Qualifikation fürs Turnier freuen. Die Slowaken brauchen zu Hause gegen Island nur einen Punkt, um die Fahrkarte für Deutschland zu buchen. Und sie lassen nichts anbrennen. Trotz frühem Rückstand heissts am Ende 4:2 aus Sicht der Slowaken.
Der Sieg der Slowakei bedeutet auch, dass das Überraschungsteam Luxemburg in dieser Gruppe keine Chance mehr auf die EM-Qualifikation hat. Auch ein furioser 4:1-Sieg über Bosnien kann daran nichts ändern. Bei den masslos enttäuschenden Bosniern gibt Haris Tabakovic sein Debüt, kann aber keine Akzente setzen. Der gebürtige Schweizer sorgt in dieser Saison im Trikot der Hertha für viel Furore (14 Tore in 17 Spielen), wurde vom SFV aber trotz seiner famosen Torquote nie für die A-Nati berücksichtigt. (sbe)