Schon vor der Partie gegen Tschechien herrscht in Albanien helle Begeisterung rund um die Nationalmannschaft. Nach zuletzt drei Siegen aus den letzten vier Spielen gehen die Adler als Tabellenführer ins Heimspiel in Tirana – und werden der Rolle des Leaders mehr als gerecht. In eindrücklicher Manier schrauben die Alber die Tschechen mit 3:0 auseinander.
Mir drei gebürtigen Schweizern in der Startelf (Berat Djimsiti, Arlind Ajeti und Nedim Bajrami) ist Albanien sogleich bestrebt, das Spieldiktat an sich zu reissen. In der neunten Minute zahlt sich der dominante Start aus: Jasir Asani, der sein Geld in Korea verdient, zieht aus 25 Metern ab und erwischt Werder-Goalie Pavlenka flach in der Ecke. Partystimmung in Tirana!
Platzverweis statt Tor
Diese erfährt aber kurz vor der Pause eine Schrecksekunde: Nach einem Standard herrscht Chaos im Strafraum der Albaner, Mojmir Chytil drückt den Ball mit dem Oberkörper über die Linie. Schiedsrichter Makkelie nimmt das Tor des Tschechen aber wegen Handspiels zurück – und straft Chytil mit einer Gelben Karte ab. Weil dieser davor schon Gelb gesehen hat, muss er nach 40 Minuten bereits unter die Dusche. Platzverweis statt Tor – wie bitter!
Auch in der zweiten Hälfte läuft alles für Albanien. In der 51. Minute erhöht Ex-YB-Angreifer Taulant Seferi auf 2:0. Und es wird noch besser aus Sicht der Gastgeber. In der 73. Minute trifft Seferi erneut, in der 82. Minute setzt Arbnor Muja gar noch einen drauf, das Tor wird aber wegen Abseits aberkannt.
So steht am Ende ein eindrücklicher 3:0-Sieg über das in dieser Quali-Kampagne zuvor noch ungeschlagene Tschechien. Damit öffnet Albanien die Tür zur EM 2024 sperrangelweit. Zwei Runden vor Schluss hat die Mannschaft des brasilianischen Trainers Sylvinho vier Punkte Vorsprung auf den nächsten Verfolger Polen. Die Chancen stehen gut, dass Albanien im kommenden Sommer zum zweiten Mal an einer Europameisterschaft vertreten sein wird. (sbe)