Der Zweck heiligt die Mittel. Die Schweiz gewinnt das emotionsgeladene Schicksalsspiel gegen Albanien. Es ist der erste Sieg in einem Spiel von Bedeutung an einer EM-Endrunde.
Und es sind drei Punkte, die unter Umständen bereits für die Achtelfinal-Qualifikation reichen.
Aber am Ende hat dieses Spiel zum Leistungsvermögen der Schweizer mehr Fragen aufgeworfen als Antworten geliefert.
Wie fahrlässig und passiv man sich das Spieldiktat gegen die dezimierten und halt doch limitierten Albaner hat entreissen lassen ist erschreckend.
Genauso erschreckend wie die Unsicherheiten (Djourou!) und Stellungsfehler in der Innenverteidigung. Genauso erschreckend, wie der fahrlässige Umgang mit hochkarätigen Chancen (Seferovic!).
So musste man zittern. Und schaut sorgenvoll dem Spiel gegen Rumänien entgegen. Die Rumänen haben Frankreich alles abverlangt. Ihr Auftritt blieb unbelohnt, war aber fussballerisch überzeugend.
Gewinnen, egal wie, lautete die Devise vor dem Albanien-Spiel. Man hat den Auftrag erfüllt. So glanzlos wie man diese Qualifikation geschafft hat.
Klar ist: Die Leistung des Albanien-Spiels reicht nicht, wenn man bei diesem Turnier über den Achtelfinal hinaus eine Rolle spielen will.
Aber der grösste Druck ist weg, die Angst vor einer Blamage gegen Albanien verflogen. In den nächsten Spielen hat man weniger zu verlieren, muss das Spiel nicht zwingend «machen». Vielleicht löst das den Knoten und wirkt befreiend.
Denn trotz Sieg: Das Spiel hat dem Schweizer Team vor allem eines aufgezeigt: Seine Limiten.