Volles Haus, die Fans dicht an dicht gedrängt, nur selten ein Zuschauer mit Maske. So die Situation im Londoner Wembley-Stadion beim Showdown der Fussball-Europameisterschaft.
Nun ist klar: Bei den zwei Spielen der Engländer gegen Dänemark (2:1-Sieg n.V. im Halbfinal) und gegen Italien (3:2-Sieg n.P. im Final) haben sich über 3000 Menschen mit Covid-19 infiziert.
Dies geht aus einem Bericht der englischen Gesundheitsbehörde Public Health England hervor, der am Freitag veröffentlicht wurde.
«Ticketlose Menschen angezogen»
So seien 2295 Personen zum Zeitpunkt der Spiele in und ums Stadion in London höchstwahrscheinlich infektiös gewesen sein. Rund um die beiden Spiele soll es zu rund 3401 Infektionen gekommen sein. Wo und wer genau sich infizierte, also ob oder ums Stadion, kann dabei nicht gesagt werden.
Für den Zutritt zum Wembley-Stadion war ein Corona-Test notwendig, allerdings mussten Besucher selbst angeben, dass dieser negativ ausgefallen war. Insbesondere im Final England – Italien hatten sich in Wembley chaotische Szenen abgespielt. Tausende waren ohne Ticket ins Stadion gelangt, ausserdem gab es etliche gewaltsame Zusammenstösse.
Die Ereignisse hätten eine «signifikante Anzahl an ticketlosen Menschen in den Bereich des Wembley-Stadions angezogen, die wahrscheinlich zu dem Anstieg an Infektionen rund um das Event beigetragen haben», heisst es in der Mitteilung.
Dafür, dass man bei den Finalspielen im legendären Stadion in London auf Druck der Uefa trotz Corona-Infektionswelle 60'000 Fans zuliess, wurde die britische Regierung scharf kritisiert. (red)